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Die Playstation 5 (links) überrascht mit einem ungewohnten Design. Die Xbox Series X sieht dagegen eher aus die ein Desktop-PC. Aber beide Konsolen stellen ihre Vorgängerinnen in Sachen Grösse in den Schatten.
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 12.11.2020. Bild: Bildmontage Sony/Microsoft
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Spielkonsolen Xbox vs. Playstation: Eine neue Runde im Kampf der Konsolen

Die neue Konsolen-Generation von Microsoft und Sony ist technisch Spitze. Doch im Moment nützt das noch wenig.

Als Microsoft 2013 die Xbox One vorstellte, sollte sie ein Multimedia-Center sein, viel mehr als nur eine Spielkonsole. Bei den Fans kam das nicht gut an. Sieben Jahre später ein anderes Bild: Bei der Xbox Series X (und ihrer kleinen Schwester der Series S, siehe Kasten) geht es ums Gamen. Und das auf einem bisher nicht gekannten Niveau.

Die technischen Details

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Legende: Sony

Sowohl die Xbox Series X also auch die Playstation 5 machen Bildraten von bis zu 120fps bei einer 4K-Auflösung möglich. Dazu muss ein Bildschirm aber den HDMI-2.1-Standard unterstützen, was nur bei neuen Geräten der Fall ist. Wer bereits seine Playstation-4-Games auf einem 4K-Bildschirm mit HDR-Unterstützung gespielt hat, wird beim Bild der neuen Konsolen aber unter Umständen nur wenig Verbesserung feststellen.

Sowohl die Playstation wie die Xbox ermöglichen auch das sogenannte «Ray Tracing» für realistischere Lichteffekte. Erste Testberichte beider Konsolen kommen aber zum Schluss, dass gerade bei Games mit schnellen, fliessenden Bewegungen die höhere Bildrate mehr zum Spielgenuss beitrage als das Ray Tracing.

Beide Konsolen seien ausserdem ausgesprochen leise, obschon sie im Vergleich zu den Vorgängerversionen deutlich mehr Leistung haben. Dazu kommen superschnelle SSD-Laufwerke und neue Speichertechniken. So verkürzten sich die Ladezeiten bestimmter Titel bis auf einen Viertel, heisst es in ersten Kritiken. Auch das Nachladen in Games selber falle kaum mehr ins Gewicht, ebenso wie das Aufstarten der Konsolen. So werde nicht nur das Spielerlebnis selbst deutlich flüssiger, es werde auch die Hürde kleiner, sich überhaupt erst vor die Konsole zu setzen.

Bei Sony hingegen war keine Kurskorrektur nötig: Die ebenfalls 2013 lancierte Playstation 4 liegt mit bis heute über 112 Millionen verkauften Einheiten auf dem vierten Platz der erfolgreichsten Spielkonsolen aller Zeiten. Damit steht sie weit vor der Xbox One, von der bloss um die 50 Millionen verkauft wurden.

Konsolen fast wie ein Gaming-PC

Mit der Playstation 5 will Sony die Marktführerschaft behalten und geht dabei keine grossen Risiken ein, abgesehen vielleicht vom ungewöhnlichen Design der Playstation 5. Ansonsten unterscheidet sich die neue Konsole nicht grundsätzlich von ihrer Vorgängerin. Ausser, dass sie teurer, schneller und wuchtiger ist.

Highlights: Quick Resume und DualSense Controller

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Legende: Sony

Erste Kritiken erwähnen bei der Xbox lobend die neue Quick-Resume-Funktion. Sie macht es möglich, ein Game abzubrechen, ein neues Game zu beginnen und später beim ersten Game nahtlos weiterzumachen, ohne sich durch irgendwelche Menüs kämpfen zu müssen. Ein solches Feature fehlt bei der Playstation 5. Allerdings ist noch nicht klar, wie viele der kommenden Xbox-Titel die Quick-Resume-Funktion tatsächlich unterstützen werden.

Bei der Playstation 5 sorgt vor allem der neue DualSense Controller für Begeisterung. Die neuen Vibrations-Motoren würden für ein nie dagewesenes haptisches Feedback sorgen und die Immersion in die Game-Welt deutlich steigern, heisst es. Sie könnten zum Beispiel die Beschaffenheit des Bodens in einem Spiel durch verschiedene Vibrationsarten spürbar machen. Ausserdem reagieren die sogenannten Adaptive Trigger mit unterschiedlichem Widerstand auf bestimmte Spielsituationen – das Spannen eines Pfeilbogens spüre sich so ganz anders an, als den Abzug eines Revolvers zu ziehen. Allerdings ist auch hier nicht klar, in welchem Ausmass kommende Playstation-Titel von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen werden.

Noch nie war eine Playstation grösser und noch nie war eine Xbox grösser als die Xbox Series X. Kein Wunder, schliesslich steckt unter dem Chassis beider Geräte jeweils Technologie, die fast an die eines hochgerüsteten Gaming-PCs heranreicht. Erste Kritiken stellen denn auch begeistert fest, das Spielerlebnis auf der Konsole sei dem eines PCs noch nie so nahegekommen.

Wahres Potenzial noch unbekannt

Die gleichen Kritiker kommen aber auch zum Schluss, die neuen Konsolen würden sich kaum mehr nach einer neuen Generation anfühlen – bei Microsoft noch weniger als bei Sony. Zwar gab es technisch grosse Fortschritte, doch die Zahlen beeindruckten vor allem auf Papier. Der Unterschied beim Gamen komme eher einem Upgrade gleich, denn etwas grundsätzlich Neuem.

Playstation 5 Digital Edition und Xbox Series S

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Legende: Microsoft

Die Playstation 5 erscheint in zwei verschiedenen Versionen: Als Playstation 5 mit Laufwerk (CHF 499) und als Playstation 5 Digital ohne Laufwerk (CHF 399), bei der Games nur digital heruntergeladen werden können. Daneben haben aber beide Modelle die gleichen technischen Spezifikationen.

Bei der Xbox wird neben der Series X (CHF 499) auch die technisch etwas abgespeckte Series S angeboten (CHF 299). Das kleinere Modell verfügt über den gleichen CPU, hat jedoch einen etwas schwächeren GPU, weniger Arbeitsspeicher und internen Speicher. Ausserdem hat die Series S kein Laufwerk und erreicht nur eine Auflösung von 1440p statt 4K.

Das liegt auch daran, dass für die neue Konsolengeneration kaum exklusive neuen Games zur Verfügung stehen. Bei der Playstation sind es «Astro’s Playroom», das auf der Konsole vorinstalliert ist, und «Demon's Souls», notabene das Remake eines Playstation-3-Titels. Bei der Xbox gibt es – zum ersten Mal – überhaupt keine Exklusiv-Titel. Das wahre Potenzial der neuen Maschinen wird sich deshalb erst in einigen Monaten zeigen, wenn erste Games die neuen Möglichkeiten auszureizen beginnen.

Rückwärtskompatibel bis zur ersten Xbox

An dieser Situation sind die Konsolenhersteller nicht allein schuld. Die Corona-Krise hat bei vielen Games verhindert, dass sie aufs wichtige Weihnachtsgeschäft hin fertig werden. Zumindest bei Microsoft scheint der Verzicht auf grosse neue Titel aber auch Programm. Denn während die Amerikaner bei den Konsolenverkäufen wohl die Nummer zwei bleiben werden, versuchen sie zumindest bei der Distribution von Games aufzuholen.

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Mit dem Game-Pass-Abonnement stellen sie mehr als 100 alte Xbox-Titel online zur Verfügung. Ausserdem ist die neue Xbox rückwärtskompatibel bis zur ersten Xbox. Auch auf der neuen Playstation lassen sich alte Games spielen, die Kompatibilität reicht dort aber nur bis zu Playstation 4. Für Sony ist die Playstation 5 also wie das neue Buch einer Serie, während Microsoft mit der Xbox bloss das nächste Kapitel im gleichen Buch beginnt.

SRF 3, 12. November 2020, 16:15 Uhr

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