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Starke Unwetter Australien: Heftige Überschwemmungen fordern weitere Todesopfer

  • Im Bundesstaat News South Wales sind aufgrund der Überschwemmungen mittlerweile drei Menschen ums Leben gekommen. In Queensland wurde ebenfalls ein weiteres Opfer geborgen, hier starben bislang zehn Menschen.
  • Hunderte Menschen im Bundesstaat New South Wales harrten am Montagabend (Ortszeit) noch auf den Dächern ihrer Häuser aus und warteten auf Hilfe, über 50'000 Häuser waren ohne Strom.
  • Auslöser für das Extremwetter ist ein sich langsam bewegendes Tiefdruckgebiet – Wetterdienst warnt vor «gigantischem» Hagel und «zerstörerischen» Windböen.

Die Behörden rechneten angesichts der dramatischen Situation in vielen Gebieten mit weiteren Toten. «Realistisch gesehen wissen wir, dass wir in den kommenden Tagen möglicherweise mehr Todesfälle verzeichnen werden», sagte der stellvertretende Ministerpräsident von New South Wales, Paul Toole. «Dies ist ein katastrophales Ereignis.»

Der Bürgermeister von Lismore, Steve Krieg, beschrieb die Situation als «lebensbedrohlich». Mehr als 15'000 Menschen in der Region wurden bereits vor den Überflutungen in Sicherheit gebracht. «So etwas haben wir hier in der Gegend noch nie gesehen», zitierte die australische Nachrichtenagentur AAP den Bürgermeister.

Auslöser für das Extremwetter ist ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. Der australische Premierminister Scott Morrison sprach von einer «Krisensituation» und wollte mit den Notfallbehörden des Landes über das weitere Vorgehen beraten. Er sagte den Betroffenen finanzielle und logistische Unterstützung zu. Medien zufolge spielten sich verzweifelte Szenen ab. Viele Australier waren in Tränen aufgelöst.

Keine Entspannung der Lage in Sicht

Die Einsatzkräfte waren weiter unermüdlich im Einsatz, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Hunderte Schulen blieben geschlossen und Strassen waren gesperrt. Noch immer gab es keine Entwarnung.

Meteorologen sagten vor allem für die Region rund um die grösste australische Stadt Sydney sowie für den Südosten von Queensland weiteren Starkregen mit möglichen Überflutungen voraus. Der Wetterdienst von Queensland warnte auf Twitter vor «grossem bis gigantischem Hagel» und «möglicherweise zerstörerischen Windböen».

Australien leidet besonders unter dem Klimawandel. Mitte Januar schwitzten weite Teile von Down Under noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Im Westen des Landes wurden dabei Werte von teilweise mehr als 50 Grad verzeichnet.

SRF 4 News, 2.3.2022, 6:00 Uhr ; 

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