- In zwölf Jahren werde es rund 26 Prozent mehr Menschen geben, die an Diabetes Typ 2 leiden. Das sind weltweit mehr als 510 Millionen Menschen.
- Das ist der Befund einer Studie, die im Medizin-Magazin «The Lancet» publiziert wurde.
- Die Zunahme von Erkrankten bedeutet auch eine verstärkte Nachfrage nach Insulin.
Heute sind rund 406 Millionen Menschen weltweit vom Typ-2-Diabetes betroffen. Dieser Diabetes-Typ hängt mit Übergewicht und Bewegungsmangel zusammen.
Bis 2030 wird die Krankheit aber massiv mehr Menschen betreffen. Die Autoren der Studie haben mit Daten der Internationalen Diabetes Föderation IDF gearbeitet. Mehr Kranke bedeutet aber auch eine grössere Nachfrage nach Insulin.
Nicht alle haben Zugang zu Insulin
Besonders in afrikanischen Ländern wäre es nötig, mehr Menschen den Zugang zu Insulin zu ermöglichen, so die Studie. Im Jahr 2030 würden – wenn alles gleich bleibt – rund die Hälfte aller, die Insulin benötigten, keines bekommen. Da müsse sich schnell etwas ändern.
Ein zweites Problem der Zuckerkrankheit ist, dass sie sehr spät entdeckt wird. Laut IDF ist jede zweite Person mit Diabetes Typ 2 nicht diagnostiziert. Und da drei Viertel der Erkrankten in Mittel- und Tief-Lohn-Ländern leben, werde sich das auch nicht so schnell ändern.
Chile im Kampf gegen das Fett
Mit strengen Gesetzen versucht Chile zu verhindern, dass Menschen immer dicker werden. In Supermärkten gibt es deshalb schwarze Warnsymbole auf ungesunden Lebensmitteln. Sie prangen auf der Vorderseite etlicher Verpackungen und warnen vor hohen Mengen an Zucker, Salz, Kalorien oder gesättigten Fettsäuren.
In Lateinamerika und der Karibik ist knapp 60 Prozent der Bevölkerung übergewichtig. Wirtschaftswachstum, zunehmende Urbanisierung und höhere Durchschnittseinkommen sind einige Gründe dafür. Fettleibigkeit und Übergewicht erhöhen das Risiko für Diabetes.
Kaum ein Land reagierte aber so radikal wie Chile auf die zunehmende Fettleibigkeit. Dort hatte das Gesundheitsministerium im Juni 2016 die Notbremse gezogen und weitreichende Reformen veranlasst.