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Sturm fegt über die Schweiz So hat «Burglind» gewütet

Orkanartige Böen haben Bäume entwurzelt und den Verkehr auf Strasse, Schiene und Luft behindert. Eine Übersicht.

Sturm mit Rekordgeschwindigkeiten: Der Sturm «Burglind» ist mit Böenspitzen von rund 200 km/h über die Schweiz gefegt. Die stärkste Windböe wurde mit 201 Kilometern pro Stunde auf dem Gütsch oberhalb von Andermatt/UR registriert. Im Flachland erreichten die Windspitzen rund 130 km/h.

Helfer im Dauereinsatz: Über 2000 Schadenmeldungen gingen bei den Kantonspolizeien ein. An einigen Orten klingelte das Telefon im Minutentakt. Umgestürzte Bäume, weggewehte Tafeln und Bauabschrankungen oder abgedeckte Dächer waren Gründe für Meldungen. Acht Personen wurden dabei verletzt. Die SBB spricht in ihrer Unwetterbilanz von ausserordentlich vielen und gleichzeitigen Fahrleitungsstörungen.

Chaos im Strassenverkehr: Die starken Winde führten zu Verkehrsbehinderungen in zahlreichen Kantonen. Diverse Strassen in der ganzen Schweiz waren gesperrt. Die Autobahn A1 in Richtung Bern war stundenlang ab Oensingen (SO) komplett gesperrt. Die Gründe waren umgestürzte Fahrzeuge und eine Hochspannungsleitung, die umzukippen drohte. Personen seien nicht verletzt worden, sagte Mediensprecher Bruno Gribi.

Flüge annulliert: Am Flughafen Zürich mussten insgesamt rund 40 Flüge annulliert werden, mindestens sieben wurden umgeleitet, wie eine Sprecherin sagte. Etliche Flugzeuge mussten durchstarten. Am Nachmittag normalisierte sich die Lage allmählich, doch die Auswirkungen waren weiterhin spürbar. Der EuroAirport Basel-Mülhausen verzeichnete bei insgesamt 170 planmässigen Starts und Landungen 15 gestrichene und fünf umgeleitete Flüge; zudem kehrten zwei Maschinen zum Startort zurück anstatt zu landen.

Wind lässt Zug entgleisen: An der Lenk im Simmental im Berner Oberland entgleiste ein Triebwagen eines Zuges der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB). Acht Menschen wurden verletzt, die meisten von ihnen leicht. Im Zug befanden sich 22 Passagiere. Grund für die Entgleisung soll eine Windböe gewesen sein.

Bergbahn evakuiert: Im St. Galler Skigebiet Pizol sassen mehrere Personen wegen des Sturms in den Gondeln einer Bergbahn fest. Die Bahn hätte am Mittag wegen des drohenden Sturms abgestellt werden sollen, als bereits extrem starke Böen auftraten. Bäume stürzten auf die Seile der Bahn, wie ein Sprecher der Pizolbahnen sagte. Am Nachmittag wurden die Passagiere evakuiert.

Kein Strom im Haus: Stromausfälle wegen des Sturms betrafen mehrere zehntausend Menschen in verschiedenen Landesteilen. Im Gebiet der Centralschweizer Kraftwerke waren rund 6000 Kunden betroffen. Auch dem bernischen Energiekonzern BKW machte der Sturm zu schaffen. Bis zu 40'000 BMK-Kunden waren zeitweise oder sind noch ohne Strom. Mehrere Tausend Menschen hatten am rechten Zürichseeufer keinen Strom, weil Bäume auf eine Hochspannungsleitung gestürzt waren. Auch im Neuenburger Val-de-Travers traf ein Stromunterbruch ungefähr 10'000 Personen.

Auch andere Länder betroffen: In Frankreich kam bei dem Sturm ein Mensch ums Leben. Grund sei ein umgefallener Baum im Alpen-Skiort Morillon, hiess es beim Zivilschutz. Ebenfalls in Frankreich waren infolge des Sturms zeitweise 225'000 Haushalte ohne Strom. Auch in Irland und Grossbritannien hatten Tausende von Haushalten keinen Strom. In Deutschland brachte «Burglind» orkanartige Böen von mehr als 120 Kilometern pro Stunde und viel Regen. Es kam zu Behinderungen im Verkehr auf Strassen, Zugstrecken und Fährlinien an den Küsten, Bäume stürzten um. Köln und andere Städte wappnen sich für ein drohendes Hochwasser.

Die Aussichten: Das Gröbste in Sachen Sturm ist laut SRF Meteo überstanden, es bleibt aber weiterhin windig. Bis Freitag fällt viel Regen und in der Höhe viel Schnee. Die Lawinengefahr in den Bergen wird als «sehr kritisch» eingestuft. Am Donnerstag wird laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF vielerorts die Gefahrenstufe 4 (gross) erreicht.

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