Der Zürcher mit Wurzeln in Tansania wird als Frau, als «Meitli», geboren. Er habe schon immer gespürt, erzählt Msoke, dass er sich im falschen Körper befinde. Sein Leben als Mädchen sei sehr verwirrend gewesen, sagt der heute 42-Jährige. Dies vor allem während der Pubertät. Er habe schnell gemerkt, dass da etwas mit ihm nicht stimme.
Msoke begab sich auf die Suche nach einem Begriff, der sein Gefühl und sein Dasein beschreibt.
«Mit 20 Jahren habe ich den ersten Transgender kennengelernt und sofort gewusst: Das bin ich. Das ist die Bezeichnung für mein Dasein, mein Befinden», so Msoke.
Ein langer Weg
Die richtige Bezeichnung für Msoke war gefunden. Doch er war gerade einmal 20 Jahre alt; die Hormontherapie und ein möglicher Stimmverlust machten ihm Angst. Den Schritt wagte er daher erst zehn Jahre später. «Ich habe einfach gemerkt, dass der Schmerz und der Druck zu gross sind. Ich hätte sogar riskiert, meine Stimme zu verlieren», erklärt Msoke. Letztlich war die Hormontherapie für ihn aber ein Befreiungsschlag.
Ich habe einfach gemerkt, dass der Schmerz und der Druck zu gross sind. Ich hätte sogar riskiert, meine Stimme zu verlieren
Nach der Transition fiel ihm sofort auf: «Als Frau war es sehr schwierig, mir Gehör zu verschaffen. Ich musste mich mehr durchboxen. Als Mann ist es egal, was ich sage, ich kriege ab Sekunde eins Aufmerksamkeit». Das habe ihn sehr überrascht und schockiert.
Als Trans-Mann in der Reggae-Szene
Seine Erfahrungen in der Reggae-Szene waren «sehr enttäuschende, sehr schmerzhafte», wie er sie nennt. Ausgeschlossen und diskriminiert zu werden aufgrund seiner Geschlechteridentität, das war für ihn nicht einfach nachzuvollziehen und habe ihn viel Kraft gekostet.
Auch auf seinem neuen Album «Don't Give Up» thematisiert er seine Transidentität. Es sei ihm wichtig, dass betroffene Kinder wissen, dass sie nicht alleine sind. Vor allem auch People of Color. Die Gesellschaft müsse sich bewusst werden: «Egal welche Hautfarbe, egal welche Orientierung man hat, wir sind alle Menschen und dafür stehe ich als persönlich betroffener Transgender auch hin.»