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Testfahrt Luzerner Luxusjacht stellt Vorgänger in den Schatten

Wenn die «MS2017» in Luzern aus dem Hafen läuft, drehen die Leute die Köpfe. Das Motorschiff ist technisch auf dem neusten Stand und soll nobel wirken wie ein Schiff in St.Tropez. Zurzeit wird es getestet. Wie viel Luxus muss ein Kursschiff bieten, um die Konkurrenz abzuhängen?

Das neue Kursschiff auf dem Vierwaldstättersee trägt noch keinen poetischen Namen, bis zu seiner Taufe im Mai 2017 heisst es schlicht «MS2017». Umso glanzvoller zeigt es sich bei der Testfahrt: Das Morgenrot über Luzern rückt es ins beste Licht.

Eichenparkett und Wasserfall

Die edle Ausstattung ist beinahe unberührt, erst im Mai 2017 lichtet das Schiff offiziell seine Anker. Gebaut wurde es in Luzern bei der Firma Shiptec, in rund 82'000 Arbeitsstunden. Renommierte Designer haben es entworfen, das Büro Judel/Vrolijk in Bremerhaven. Sie planten es mit teak-ähnlichem Doussié-Holz in den Aussenbereichen, Eichenparkett im Innern und fünf Decks. Im Nautilus-Raum im Schiffsbauch lässt sich durch Bullaugen die Unterwasserwelt beobachten, zehn Meter über Wasser liegt das Panoramadeck. Und auf der Wasserterrasse können sich die Gäste im Sommer an einem Wasserfall die Füsse kühlen.

Schweizer Touristen anlocken

Ein nobles Schiff, das in der Innerschweiz verkehrt: Urs Wagenseil, Tourismusdozent an der Hochschule Luzern, hält das nicht für übertrieben, sondern für den richtigen Ansatz. Die «MS2017» biete eine schöne und vor allem sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot. «Die Zentralschweiz positioniert sich immer mehr im Premium-Bereich, setzt auf Qualität, auf Tourismus mit Klasse statt Masse. Das zieht Touristen an, die etwas erleben möchten. Es ist Teil eines touristischen Gesamtangebots, das die Region um den Vierwaldstättersee gegenüber der Konkurrenz stärker macht.» Es sei gut möglich, dass das Schiff neue Touristen ansprechen werde, insbesondere noch mehr Leute aus dem Inland.

Das Schiff zieht Touristen an, die etwas erleben möchten. Es ist Teil eines touristischen Gesamtangebots, das die Region um den Vierwaldstättersee gegenüber der Konkurrenz stärker macht.
Autor: Urs Wagenseil Tourismusdozent Hochschule Luzern

Schönheit hat ihren Preis

Die «MS2017» misst 63 mal 13 Meter und bietet Platz für tausend Personen, damit ist sie eines der grössten Passagierschiffe der Schweiz. Ihre Hybrid-Technik ist modern: Ein Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor in all jenen Momenten, in denen das Schiff besonders viel Energie benötigt. Mit ihren 1388 PS ist das Motorschiff ausserdem fast so stark wie das Dampfschiff «Stadt Luzern» und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 33 km/h.

Luxus und moderne Technik machen das Schiff zum teuersten Schiff, das die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee je gebaut hat: Es kostet gegen 15 Millionen Franken.

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