Der Familienpatriarch und Milliardär David Rockefeller ist tot. Der frühere Banker starb in seinem Haus nördlich von New York im Alter von 101 Jahren an Herzversagen, wie die Rockefeller-Stiftung mitteilte.
David Rockefeller war das letzte noch lebende Enkelkind von John D. Rockefeller (1839-1937). Sein Reichtum wurde vom US-Magazin «Forbes» zuletzt auf rund 3,3 Milliarden Dollar geschätzt. Er genoss mit seiner Familie ein Leben im Luxus und galt gleichzeitig als einer der wichtigsten Spender und Mäzene in den USA.
Am Ursprung des Rockefeller'schen Reichtums stand der frühe Einstieg ins Ölgeschäft. David Rockefellers Grossvater wurde damit einer der reichsten Männer seiner Zeit. Als dessen Standard Oil Company 1911 zerschlagen wurde, ging ein grosser Teil der Erlöse in eine Stiftung über, in die Rockefeller Foundation.
Spenden für Bildung und Kunst
John D. Rockefeller gründete die heute noch aktive Stiftung mit dem Zweck, das «Wohl der Menschheit auf der ganzen Welt» zu fördern.
Damit war er in guter Gesellschaft, wie Georg von Schnurbein, Professor am Zentrum für philantrophische Studien der Universität Basel, erklärt: «Rockefeller gehörten mit anderen Grossindustriellen des 19. Jahrhunderts wie Andrew Carnegie oder J. P. Morgan zu jenen Amerikanern, die zu Lebzeiten zu unheimlichem Reichtum gekommen sind.»
Sie teilten laut Schnurbein das Verständnis, dass es zu ihrer Verpflichtung gehöre, sich für die Gesellschaft einzusetzen. «Rockefeller investierte stark in Universitäten und hat auf diese Art zu vielen medizinischen Erkenntnissen beigetragen.»
Der Mann, der reich stirbt, stirbt in Schande.
Dieses Engagement führte sein Enkel bis zuletzt weiter. Jedes Jahr spendete David Rockefeller Millionenbeträge, unter anderem an die Rockefeller Universität und das MoMA. Auch bei der von US-Investor Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates gegründeten Initiative «The Giving Pledge» war Rockefeller Mitglied – und verpflichtete sich damit, mindestens 50 Prozent seines Vermögens abzugeben.