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Tornados fegen über Teile Deutschlands hinweg
Aus Tagesschau vom 21.05.2022.
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Tornado-Schäden in Deutschland Was haben Tornados mitten in Europa zu suchen?

Gleich drei Tornados zogen am Freitag über Deutschland hinweg. Sie hinterliessen eine Schneise der Zerstörung und forderten Dutzende Verletzte. Was hat es mit dem verheerenden Wetterphänomen mitten in Europa auf sich? Wir haben bei SRF Meteo nachgefragt.

Sina Lenggenhager

Sina Lenggenhager

SRF Meteo

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Sina Lenggenhager gehört seit dem Sommer 2019 zum Meteo-Team. Nach dem Studium in Basel und Bern hat sie 2018 ein Doktorat in Klimawissenschaften abgeschlossen.

SRF Meteo, wir sind in unseren Graden zwar durchaus sturmerprobt, Tornados aber verorten wir normalerweise in den USA. Was macht dieses Wetterphänomen mitten in Europa?

Sina Lenggenhager: Am häufigsten treten Tornados tatsächlich in den USA auf, wo jährlich zwischen 1000 und 2000 Tornados gemeldet werden. Der Grund dafür ist, dass in den weiten Ebenen kalte Luft aus Alaska ungehindert auf feuchte, warme Luft aus dem Golf von Mexiko treffen kann. An diesen extremen Luftmassengrenzen bilden sich schnell starke Gewitter, in denen sich auch Tornados ausbilden können. In Europa wird das Aufeinandertreffen von so unterschiedlichen Luftmassen durch die Alpen erschwert.

Könnte es theoretisch aber auch in der Schweiz Tornados geben?

Ja, auch hier treten Tornados auf. Sie sind aber meist weniger kräftig als in den USA. Ein besonders kräftiger Tornado zog am 26. August 1971 durch das Waadtländer «Vallée de Joux» und sorgte auf einer 23 Kilometer langen Schneise für grosse Schäden.

Welche Voraussetzungen braucht es denn, damit Tornados entstehen können?

Wie bereits kurz erwähnt, entstehen sie, wenn sehr unterschiedliche Luftmassen aufeinandertreffen. Zudem muss genügend Feuchtigkeit vorhanden sein, damit sich mächtige Gewitterwolken ausbilden können. Eine weitere Voraussetzung ist die sogenannte Windscherung, also eine starke Veränderung der Windrichtung und/oder Windgeschwindigkeit in der Höhe.

Was unterscheidet einen Tornado von einer Wind- oder Wasserhose, wie wir sie auch bei uns kennen?

Die beiden Begriffe «Tornado» und «Windhose» bezeichnen beide das gleiche Wetterphänomen. Wenn ein Tornado über dem Wasser entsteht, nennt man ihn manchmal auch «Wasserhose».

Was hat der Klimawandel allenfalls damit zu tun? Oder anders gefragt: Müssen wir in Zukunft häufiger mit Tornados rechnen?

Es ist noch unsicher, wie und ob der Klimawandel sich auf die Häufigkeit von Tornados auswirkt. Grundsätzlich ist durch die globale Erwärmung mehr Energie in der Atmosphäre und somit auch mehr Potenzial für extreme Ereignisse vorhanden. Es wäre also theoretisch vorstellbar, dass in Zukunft kräftigere Tornados auftreten.

Trümmer und beschädigte Autos nach den Unwettern in Paderborn (21.5.2022).
Legende: Trümmer und beschädigte Autos nach den Unwettern in Paderborn (21.5.2022). Keystone

SRF4 News, 20.5.2022, 21 Uhr;

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