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Trauer um Schauspiel-Ikone Hannelore Elsner ist tot

Die deutsche Schauspielerin ist am Sonntag überraschend im Alter von 76 Jahren verstorben.

Hannelore Elsner stand fast sechs Jahrzehnte vor der Kamera – bis zuletzt. Jetzt ist die Schauspiel-Legende im Alter von 76 Jahren gestorben, wie der Anwalt der Familie in Hamburg bestätigte. Sie sei überraschend schwer erkrankt und am Ostersonntag friedlich eingeschlafen.

Elsner, am 26. Juli 1942 im oberbayerischen Burghausen geboren, starb in einem Münchner Krankenhaus. Zu weiteren Details werde aus Respekt vor der Privatsphäre der Familie keine Stellung genommen, hiess es weiter.

Zahlreiche Preise

Elsner galt als eine der grossen Diven des deutschen Nachkriegsfilms. Sie war in mehr als 200 Fernseh- und Kino-Rollen zu sehen. Im Fernsehen war Elsner in der ARD-Serie «Die Kommissarin» (1994-2006) besonders erfolgreich.

Elsner erhielt im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Preise – ihren ersten mit 29 Jahren. Im Kino schaffte sie ihren grossen Durchbruch mit «Die Unberührbare» (2000), wofür sie den Deutschen Filmpreis erhielt. Der letzte Kinofilm mit Elsner war «Kirschblüten & Dämonen». Der Film war erst im März in die Kinos gekommen.

Ein bewegtes Leben

Noch vergangenen Sommer hatte sie auch in der Schweiz einen Auftritt: Am Menuhin Festival Gstaad las sie zusammen mit Schauspieler Stefan Gubser aus Briefen zwischen dem Komponisten Robert Schumann und der Pianistin Clara Wieck vor.

Elsner hatte ein bewegtes Leben. Ihr älterer Bruder und ihr Vater starben, als sie noch ein kleines Mädchen war. Später scheiterten mehrere Partnerschaften. Aus der Verbindung mit dem Hamburger TV-Regisseur Dieter Wedel stammt Elsners 1981 geborener Sohn. Die Schauspielerin engagierte sich auch gesellschaftspolitisch – unter anderem in einem Förderverein gegen das Vergessen des Holocaust.

Trauernde Schauspielkollegen

Verschiedene deutsche Schauspieler und Weggefährten sind bestürzt über den plötzlichen Tod Elsners. In den sozialen Medien nehmen sie Abschied von ihrer Kollegin.

Schauspielerin Veronica Ferres schreibt auf Twitter: «Ich bin unfassbar traurig. Dein Lächeln, deine Klugheit und Schönheit, deine Sensibilität und dein Können hinterlassen eine grosse Leere.»

Matthias Schweighöfer äussert sich auf Instagram: «Danke, dass ich nochmal mit dir zusammenarbeiten durfte. Du weisst ja, ich fand dich grossartig und ich habe mich jedes Mal ein Stückchen mehr in dich verliebt.»

Die Autorin und Regisseurin Doris Dörrie würdigt Elsner als «eine grosse Abenteuerin, die sich mit Neugier, Hingabe und Tapferkeit in jede Rolle und in ihr Leben gestürzt hat».

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