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Rückblick auf ein bewegtes Leben
Aus 10 vor 10 vom 24.07.2017.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 57 Sekunden.
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Polo Hofer ist tot «Tschou zäme, es isch schön gsy!»

Polo Hofer – der wohl berühmteste Mundartrocker der Schweiz ist tot. Das Berner Urgestein, das in den 1970er- und 1980er-Jahren die Rock- und Popmusik auf Schweizerdeutsch etabliert hat, ist am 22. Juli verstorben.

  • Polo Hofer ist tot.
  • Der Berner Mundartrocker starb am Samstag im Alter von 72 Jahren.
  • Er litt seit längerem an Lungenkrebs.
  • Hofer liess in seinem Namen eine Todesanzeige mit folgender Nachricht verschicken: «Am Samschtig, 22. Juli, churz vor Mitternacht het mys letschte Stündli gschlage und i bi zfriede deheime ygschlafe.»
Die selbstgeschriebene Todesanzeige von Polo Hofer
Legende: Die von Polo Hofer selbst verfasste Todesanzeige. SRF

Polo Hofer: Er stand für reinen schweizerdeutschen Rock, kämpfte für die Hanflegalisierung und genoss sein Leben in vollen Zügen. Selbst nach einigen schweren gesundheitlichen Rückschlägen kämpfte er sich immer wieder zurück ins Leben.

Polo Hofer: Musikleidenschaft begann im Pfadilager

Polo Hofer als Urs Hofer am 16. März 1945 in Interlaken BE geboren, entdeckte er schon früh seine Leidenschaft zur Musik. Initialzündung war eine Louis-Armstrong-Parodie an einem Pfadifest im Kursaal Interlaken, mit der er die ganze Meute zum Kochen brachte. Von da an wollte er nur noch eins: Musiker werden. Dem Vater zuliebe macht er noch die Lehre zum Handlithografen, doch sein Herz gehörte der Musik.

1961 gründete der Berner Oberländer seine erste Band, «The Jetmen». Mit ihr coverte er vor allem englische Hits und tingelte durch die Discos im In- und Ausland. Zehn Jahre später stampfte Polo Hofer die Mundart-Gruppe Rumpelstilz aus dem Boden. Mit «Teddybär» schafften sie den Durchbruch und landeten mit «Kiosk» an der Spitze der Schweizer Charts.

Erstes Solo-Album von Polo Hofer erst 2009

1984 gründete Hofer schliesslich die «SchmetterBand». Mit ihr veröffentlichte er insgesamt 18 Alben und zahlreiche Hits wie «Giggerig», «Summer '68» und «Stüehl ewäg». Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung schafften sie es mit «Alperose» an die Spitze der Schweizer Charts. Von der Schmetterband trennte sich Polo National dann 2003 – um als Solo-Künstler durchzustarten. Aber erst sechs Jahre später brachte er sein erstes Soloalbum «Prototyp» heraus und stand mit Schweizer Musikgrössen wie Gölä auf der Bühne.

Neben seiner Musik war Polo Hofer leidenschaftlicher Dichter, spielte in Filmen wie «Die Nagelprobe» mit und moderierte seit 2008 seine eigene Radiosendung «Pop, Perlen und Polo» auf DRS 3.

Polo Hofer liebte das Gras und den Alkohol

So erfolgreich seine berufliche Karriere war, so exzessiv war sein Lebensstil. Der Musiker machte sich für die Hanflegalisierung stark und äusserte seine Meinung auch immer wieder öffentlich. Als er einmal vor laufender Kamera einen Joint drehte, stand er deswegen sogar vor Gericht. Aber auch dem Alkohol war Polo nicht abgeneigt. 2006 fiel er mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sogar ins Koma. Nach seinem Spitalaufenthalt kündigte er einen gesünderen Lebensstil an – der leider nicht für immer währte.

In der Liebe war Polo Hofer etwas beständiger. Mit 21 Jahren trat das Berner Urgestein zum ersten Mal vor den Traualtar. Seine erste Frau brachte einen Sohn mit in die Ehe, den er später adoptierte. 1997 heiratete der Vollblutmusiker ein zweites Mal – Alice, seine Managerin. Auch wenn er zur Liebe eine eher pragmatische Einstellung hatte. «Ewige Liebe gibt es nicht. Alles ist vergänglich», sagte er einmal im Interview mit «Glanz & Gloria».

Programmhinweis

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Zum Tod von Polo Hofer gibt es folgende Sendungen:

  • Dienstag 25.07.2017, 20:05 Uhr SRF1: Erinnerungssendung an Polo Hofer
  • Dienstag 25.07.2017, 21.50 Uhr SRF zwei: Konzert «Polo Hofer & Schmetterding»
  • Dienstag 25.07.2017, 21.50 Uhr SRF zwei: Spielfilm: «Das Schweigen der Männer»

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