Bereits 2003 gelang die erste Atlantik-Überquerung mit einer kleinen selbstgebauten Drohne. Nun ist erstmals eine 24 Meter lange Drohne während über 30 Stunden von den USA nach Grossbritannien unterwegs.
Das sei insofern ein weiterer Meilenstein, als das grosse unbemannte Fluggerät voll im zivilen Luftraum integriert sei, erklärt Roland Siegwart von der ETH Zürich. Er lehrt dort am Institut für Robotik und Intelligente Systeme und entwickelt selbst intelligente Drohnen.
Zivile Nutzung als Ziel
Ziel sei es, solche Fluggeräte dereinst auch wirtschaftlich und «zum Vorteil der Menschheit» in grösserem Stil einsetzen zu können, erklärt Siegwart. Neben Überwachung etwa der Landwirtschaft zugunsten der Welternährung denkt der Wissenschaftler auch an Transportaufgaben. Passagierflugzeuge würden dagegen wohl auch in Zukunft kaum ohne Piloten auskommen.
Im freien Luftraum fliegen Flugzeuge dank GPS schon lange sehr zuverlässig vollautonom. Schwieriger wird es laut Siegwart bei Start und Landung, die auch für bemannte Fluggeräte kritische Phasen sind. Drohnen würden zudem über Funk gelenkt, wo Störungen ein zusätzliches Risiko darstellen. Im militärischen Bereich werden Drohnen schon relativ lange erfolgreich eingesetzt. Das jetzt verwendete Gerät sei einer Militärdrohne denn auch sehr ähnlich, erklärt Siegwart. Es habe Radar wie auch Geräte zur Vermeidung von Kollisonen an Bord.
Daten zum Drohnen-Flug vom 10./11. Juli 2018
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Der Test des US-Technologie- und Rüstungskonzerns General Atomics Aeronautical Systems mit der Drohne «MQ-9B Sky Guardian RPA» war auf den 10./11. Juli angesetzt. Wie das Unternehmen mitteilte, ist es der erste Transatlantikflug in der Geschichte eines unbemannten, ferngesteuerten Remotely Piloted Aircraft (RPA) über weite Strecken in mittlerer Höhe. Gestartet wurde im unternehmenseigenen Flugtest- und Trainingszentrum in Grand Forks (Bundesstaat North Dakota). Die Landung erfolgt am Standort der Royal Air Force (RAF) Fairford in Gloucestershire (UK). Dort wird das Flugzeug vom 13. bis 15. Juli während der Royal International Air Tattoo (RIAT)-Flugshow ausgestellt sein. Die Flugschau und die Ausstellung werden zum 100-Jahre-Jubiläum der RAF durchgeführt.
Der MQ-9B ist nach Angaben des Unternehmens die neueste Entwicklung der Predator-Mehrzweckflotte. Sie soll dereinst die Anforderungen für die Flugtauglichkeit mehrerer Militär- und Zivilbehörden erfüllen. Die Typenzertifikation lasse – zusammen mit getesteten System zur Kollisionsvermeidung – Operationen in sämtlichen zivilen Luftraumklassen zu, heisst es.
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