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Unwetter in den Alpen Nach Schnee droht den benachbarten Alpenregionen das Hochwasser

17'000 Menschen sind in Österreich von der Aussenwelt abgeschnitten. Sie sind jedoch nicht in Gefahr.

  • Im österreichischen Bundesland Salzburg sind insgesamt 17'000 Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten.
  • In Deutschland hat der Wetterdienst für den Süden des Bundeslandes Bayern erneut eine Unwetterwarnung herausgegeben.
  • Der Deutsche Wetterdienst erwartet bis Dienstagmittag Neuschnee für die bayerischen Alpen. Für andere Teile des Landes ist Schneematsch vorausgesagt.

In Teilen Österreichs gilt wegen der erneuten Schneefälle wieder die höchste Lawinenwarnstufe. So gilt für den Montag im Westen Tirols Warnstufe 5, wie die Behörden mitteilten. Zum Wochenstart wird in vielen Hochlagen erneut mit mindestens einem Meter Neuschnee gerechnet. Die Ortschaften Lech und Zürs im Vorarlberg sind wegen einer Sperrung der Zufahrtsstrassen nicht mehr erreichbar. Auch die Ortschaft Stuben am Arlberg ist wegen der Lawinengefahr von der Aussenwelt abgeschnitten.

Wie das ORF berichtete, ist auch die Strasse nach Ischgl und Galtür im Bundesland Tirol gesperrt worden. Darüber hinaus werde im Lauf des Abends die Strasse nach Sölden im Ötztal gesperrt.

Von der Aussenwelt abgeschnitten

Nach der Sperrung der Strassen sind im österreichischen Bundesland Salzburg insgesamt rund 17’000 Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten. Wie die Behörden berichteten, wurde am Sonntagabend auch die Strasse nach Obertauern wegen Lawinengefahr gesperrt. Im Ort Rauris allein warteten 3000 Einheimische und 2000 Gäste auf die Aufhebung der dortigen Strassensperren. Die Orte Unken, Lofer, St. Martin und Weissbach nahe der deutschen Grenze seien ebenfalls nicht mehr erreichbar. Gefahr droht den Eingeschlossenen aber nicht.

Bayerischer Ministerpräsident in Sorge

Für die südlichen Regionen Bayerns gilt die höchste Unwetterwarnstufe. Strassen und Schienen könnten unpassierbar werden. Bayern schickt 500 weitere Polizisten in die Katastrophenregionen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) machte sich heute Montag ein Bild von dem seit Tagen andauernden Schneechaos in den bayerischen Alpen. Er besucht Helfer und Einsatzkräfte in Berchtesgaden und Neukirchen am Teisenberg.

Am späten Sonntagabend hatte zudem eine Lawine Teile der Bundesstrasse 305 im Landkreis Berchtesgadener Land verschüttet. Verletzt wurde niemand.

Wintersportort abgeschnitten

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Nach einem Lawinenabgang sitzen rund 1300 Einwohner und Touristen im bayerischen Wintersportort Balderschwang fest. Die 300 Meter breite Lawine traf ein Hotel. Verletzt wurde niemand. «Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht», sagte ein Polizeisprecher. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus zum beliebten Tourismusziel im Allgäu blockiert. Zuvor war auf österreichischer Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte gab es zum Glück auch dort nicht.

Insgesamt kämpfen 5000 Einsatzkräfte gegen die Schneemassen. Sie sind vor allem damit beschäftigt, einsturzgefährdete Dächer vom Schnee zu befreien.

Weitere Schneefälle für den Dienstag prognostiziert

Vielmehr sind mehrere Flüsse und Bäche in Bayern in der Nacht über die Ufer getreten. Vor allem in der Mitte und im Norden des Bundeslandes wurden teilweise Äcker und Wiesen überflutet. Für den oberfränkischen Landkreis Kulmbach warnten die Behörden vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten.

Auch in Mittelfranken stellte sich die Polizei auf Überschwemmungen ein. «Das Hochwasser kommt langsam», sagte eine Polizeisprecherin. In Niederbayern stiegen einem Polizeisprecher zufolge die Wasserstände leicht an. Strassen seien aber noch nicht überflutet.

Einzig in Niederbayern entspannte sich in der Nacht zum Montag die Lage: Die Zufahrtsstrassen zum Wintersportort Sankt Englmar bei Straubing sind wieder offen.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet bis Dienstagmittag Neuschnee für die bayerischen Alpen. Für andere Teile des Landes ist Schneematsch vorausgesagt. Die Last auf Bäumen und Dächern könne damit weiter zunehmen.

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