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Einwandfreie Indentifikation mit Iris
Aus Rendez-vous vom 09.02.2018. Bild: Imago
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Verbesserte Technologie So wird Iris-Erkennung die Welt verändern

Versteht ein Computer bald noch besser, wer ihn bedient? Die Computerwissenschaft macht es möglich, warnt aber auch.

Das nächste Körpermerkmal, das zur Identifikation verwendet wird, ist die Iris im Auge. Sie ist individuell wie ein Fingerabdruck und taugt deshalb zur einwandfreien Identifikation. Informatikwissenschaftler Marios Savvides von der renommierten Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh sagt: «Im Gegensatz zum Gesicht verändert sich die Iris im Laufe der Zeit kaum. Zudem ist sie einfach zu erfassen.»

Inzwischen gibt es bereits Smartphones, die die Iris-Identifikation einsetzen. Nutzer müssen dabei ihre Augen nahe an die Kamera halten, damit die Erkennung funktioniert.

Ein neues Samsung-Handy
Legende: Kann die Iris erkennen: Ein neues Samsung-Handy. Keystone

Informatikwissenschaftler Savvides arbeitet deshalb an einem System, das die Iris mit einer Kamera auch aus einer Distanz von bis zu 12 Metern erfassen kann. «Das ist riesig. Man muss nur noch in die Richtung der Kamera sehen und nicht mehr den Kopf hin und her bewegen, um erkannt zu werden.»

Am Arbeitsplatz muss ich einfach in die Webcam schauen, damit mich der Computer erkennt.
Autor: Marios Savvides Computerwissenschaftler

So könnte der Zugang zu Gebäude beispielsweise deutlich einfacher werden, ist Savvides überzeugt. Es wäre sogar möglich, dass ein Computersystem seinen Nutzern automatisch durch den Tag folgt: «Am Arbeitsplatz muss ich dann einfach in die Webcam schauen, damit mich der Computer erkennt. Schaue ich weg, stellt er wieder ab. Mit der Zeit weiss der Computer immer besser, wen er vor sich hat.»

Ein Computer spiegelt sich in einer Iris.
Legende: Verändert sich beim Altern nicht: die Iris. Keystone

Ethische Bedenken

Nutzt man aber die neuen Möglichkeiten der biometrischen Identifikation zum Beispiel mit Überwachungssystemen in Städten, stellen sich grundsätzliche Fragen zur Privatsphäre. Fragen, die oft erst im Nachhinein gestellt werden, wie Illah Nourbaksh bemängelt. Auch er forscht als Computerwissenschaftler an der Carnegie-Mellon Universität. Nourbaksh beschäftigt sich aber vor allem mit ethischen Fragen zwischen Mensch und Maschine: «Das Zusammenspiel zwischen Privatsphäre, Überwachung und Behörden wird erst spät in Frage gestellt. Gleichzeitig müssen wir einen Weg finden, damit ein technologischer Fortschritt möglich ist, ohne die Rechte und Freiheiten der Gesellschaft einzuschränken.»

Einig sind sich Savvides und Nourbaksh deshalb in einem Punkt: Es braucht in jedem Fall strenge Regeln, damit die neuen Möglichkeiten der biometrischen Identifikation nicht missbräuchlich eingesetzt werden.

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