Das Wichtigste in Kürze
- Rund 240 in Neuseeland gestrandeten Grindwalen ist es am Sonntag gelungen, ins offene Meer zurückzuschwimmen – die meisten befreiten sich durch die Flut selbst.
- Eine andere kleine Gruppe wurde mit Hilfe von Booten ins tiefere Wasser geführt. Das teilte ein Sprecher der Naturschutzbehörde DOC mit.
Seit Donnerstagabend waren rund 650 Wale entlang der schmalen Landzunge Farewell Spit auf der Südinsel des Pazifikstaates gestrandet. 350 von ihnen verendeten, weitere 20 wurden eingeschläfert.
Über 500 freiwillige Helfer, unter ihnen Einheimische, Touristen und Schüler, hatten in den vergangenen Tagen versucht, die Tiere ins tiefere Wasser zurückzubugsieren. Dabei konnten Dutzende Tiere gerettet werden. Vor Einbruch der Nacht wurde die Aktion am Samstagabend aus Sicherheitsgründen jedoch vorübergehend gestoppt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Wale an der Küste Neuseelands stranden: Bereits im Februar 2015 waren am Strand von Farewell Spit 200 Grindwale gestrandet. Damals konnten 60 Tiere wieder ins Meer gebracht werden. Für die Grindwale stellt die Bucht vor der Küste Neuseelands auf ihrem Weg in den Nordwesten der Südinsel laut den Behörden tatsächlich eine Falle dar.
Flüchteten die Wale vor den Haien?
Warum die Grindwale an der Küste Neuseelands gestrandet sind, ist nach wie vor unklar. Die Walschutzorganisation Project Jonah hatte am Freitag die Vermutung geäussert, eine Kombination aus hohen Temperaturen und Erkrankungen könne die Ursache dafür sein.
Bekannt sind demnach Fälle, in denen Wale einem kranken Leittier ans Ufer folgten. Möglich wäre auch, dass das Echolot-System der Tiere von Unterwasserlärm oder anderen Faktoren gestört wurde. Die Naturschutzbehörde schloss ebenfalls nicht aus, dass die Wale vor Haien flüchteten. Bei einem Tier waren Bisswunden gefunden worden.
Derweil wollen Pathologen einige der toten Meeressäuger sezieren. Auf diese Weise wollen sie herausfinden, weshalb die Tiere tatsächlich gestrandet sind.