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Wie hoch ist der höchste Berg? Mount Everest wird neu vermessen

Das Erdbeben vor zwei Jahren könnte den 8848-Meter-Riesen verschoben haben. Eine indische Expedition will Klarheit.

Indien will Spekulationen beenden, der höchste Berg der Welt könnte sich beim Erdbeben im April 2015 im Nachbarland Nepal leicht verschoben haben. Gemäss der amerikanischen Geologiebehörde USGS weisen chinesische Messungen zwar auf keine Höhenänderung hin.

Trotzdem will nun die indische Behörde ein Expertenteam auf dem Gipfel schicken und per GPS nachmessen. Zur Kontrolle soll das Resultat terrestrisch – mittels Theodoliten – nachkontrolliert werden. Noch in diesem Jahr soll Klarheit geschaffen werden, ob der Wert 8848 Meter weiter gültig ist.

Unterschiedliche Messmethoden

Das Resultat über eine allfällige Höhenänderung bringe Informationen für die gesamte Geowissenschaft, erklärt Alain Geiger, Professor für Satelliten-Erdvermessung an der ETH Zürich.

Dass Forscher am Mount Everest in den vergangenen Jahren immer wieder zu verschiedenen Höhenangaben gekommen sind, liegt laut Geiger an den unterschiedlichen wie auch unterschiedlich exakten Messmethoden: «Findet man nicht genau den gleichen Referenzpunkt, liegt man rasch einmal ein paar Meter daneben», sagt der Experte.

Die Berge wachsen weiter

Neben den genauen Höhe von Bergspitzen als Referenzunkte für weitere Erdvermessungen sind für die Wissenschaft vor allem die Veränderungen interessant, wie Geiger darlegt: «Die Alpen wie auch der Himalaya wachsen weiter. Das sind wichtige Indikatoren für die Geowissenschaften.»

Wenn also tatsächlich eine Verschiebung von beispielsweise zwei Metern festgestellt würde, wäre das laut Geiger sehr viel in der kurzen Zeit. Ansonsten sage die Höhe eines Berges allein nicht sehr viel aus. Ausser natürlich für Touristiker, die mit harten Fakten überall für ihre hohen Berge werben wollen.

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