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Nischenprodukt Schweizer Zucht-Wild
Aus Tagesschau vom 22.10.2017.
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Wild auf Wild Wieso nicht mehr Schweizer Zuchtfleisch auf den Tisch kommt

Die Hochjagd ist in den meisten Kantonen vorbei. In vielen Schweizer Restaurants steuert die Wildsaison auf ihren Höhepunkt zu. Denn erst jetzt sind die erlegten Hirsche, Gämsen und Rehe lange genug abgehangen und bereit für den Verzehr.

Wie «wild» sind Zuchthirsche?

Doch das meiste Fleisch stammt gar nicht aus der Schweiz. Rund 70 Prozent des Wildes kommt aus dem Ausland, die restlichen 30 Prozent aus der Schweiz.

Und nicht immer ist Schweizer Wild wirklich «wild», sondern die Tiere werden in Gehegen gezüchtet. Seit rund dreissig Jahren gibt es Hirschzuchten in der Schweiz. Der Anteil dieses Fleisches am gesamten Schweizer Wildfleischkonsum ist mit gerade einmal 10 Prozent jedoch verschwindend klein.

Das hat verschiedenen Gründe: «Es gibt nicht mehr Zuchtbetriebe in der Schweiz, weil die Platzverhältnisse zu klein sind. Wir haben da Ämter, die mit Recht ihre Vorgaben umsetzen und dementsprechend ist nicht überall die Möglichkeit vorhanden, ein Gehege zu realisieren», sagte Martin Schurter, Präsident der Schweizer Hirschzüchter.

Viele gesetzliche Hürden

Bis Hirsche in ein Gehege einziehen dürfen, kann es dauern. Viele Ämter reden mit. Denn es geht um Raumplanung, um gesundes Fleisch – und nicht zuletzt um das Tierwohl.

Das grösste Hindernis ist der Platzbedarf. Das Gehege muss sehr gross sein. Denn Hirsche sind Wildtiere, schreckhaft und ergreifen rasch die Flucht. Sie brauchen deshalb viel Platz.

Auch die Beschaffenheit des Zauns ist genau vorgeschrieben. Dieser muss mindestens zwei Meter hoch und massiv sein, damit die Tiere nicht darüberspringen können. Um Füchse und anderen Beutegreifer abzuhalten, muss der Zaun zudem mindestens dreissig Zentimeter tief im Boden verankert sein. Selbst die Maschengrösse des Gitters ist gesetzlich festgelegt, damit sich kein Hirschgeweih darin verfangen kann.

Für alle diesen Vorgaben gibt es kein Geld vom Staat, weder Subventionen noch landwirtschaftliche Direktzahlungen. So wird Wildfleisch aus Schweizer Zucht auch künftig eher ein Nischenprodukt bleiben.

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