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Wintereinbruch in Frankreich Schneechaos fordert Todesopfer

  • Der Verkehr in mehreren Départements wurde in der Nacht von massiven Schneefällen behindert.
  • In der Region um Grenoble sind zahlreiche Zugstrecken noch bis mindestens Mittag gesperrt.
  • Ein Mann wurde von einem Baum erschlagen, der unter den Schneemassen zusammengebrochen war.

Heftige Schneefälle sorgen im Südosten Frankreichs für Chaos. Der Verkehr kam teilweise zum Erliegen, Züge fielen aus und Tausende Menschen waren ohne Strom. Der französische Wetterdienst warnte in mehreren Départements im Osten des Landes vor Schnee und Glätte.

Ein Autofahrer wollte am Abend in der Nähe der Stadt Bourgoin-Jallieu eine blockierte Strasse freiräumen, berichtet unter anderem die Zeitung «La Dauphine». Dabei wurde er von einem Baum, der unter der Schneelast umkippte, erschlagen. Ein weiterer Mensch, der dem Mann zu Hilfe gekommen war, wurde leicht verletzt.

Hunderttausende ohne Strom

In den Départements Drôme, Isère, Rhône und Ardèche waren am späten Donnerstagabend rund 200'000 Haushalte ohne Strom, berichtete der Netzbetreiber Enedis. Techniker waren im Einsatz, um die Störung zu beheben. Eine Notfallnummer wurde freigeschaltet.

«Auf so kleinem Raum ist das wirklich aussergewöhnlich», sagte Antoine Jourdain, Technischer Direktor und Leiter der nationalen Kriseneinheit von Enedis, dem Sender BFMTV. Die Bäume würden unter der Schneelast umstürzen und auf die Stromleitungen fallen. Bei der Gemeinde Tournon-sur-Rhône etwa fiel eine 20'000-Volt-Stromleitung aufgrund des Schneegestöbers aus.

Bahnstrecken noch bis Mittag gesperrt

Zahlreiche Zugstrecken rund um Grenoble seien mindestens bis Freitagmittag gesperrt, sagte ein Sprecher der französischen Bahn SNCF der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen seien etwa die direkten Verbindungen Grenoble-Lyon, Grenoble-Valence und Grenoble-Veynes.

Kaltfront über Spanien

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  • Auch in weiten Teilen Spaniens hat eine Kaltfront für einen frühen Einzug des Winters und erste Schneefälle gesorgt.
  • Im Zentrum des Landes, speziell in den Provinzen Madrid, Ávila und Segovia, sei es bereits zu Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs gekommen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE.
  • Lastwagen und Busse könnten teilweise nicht mehr fahren. Landesweit gingen die Temperaturen stark zurück.
  • Auch der Norden bereite sich auf eisige Stürme vor: Speziell in den Regionen Asturien und Galicien würden heftige Winde und Neuschnee von bis zu 40 Zentimetern erwartet, hiess es. «Winteralarm», titelten spanische Medien.
  • Auf mehreren Bergpässen seien bereits Schneeketten erforderlich.
  • Warnungen vor Sturm und Hagel gab es auch auf der Urlaubsinsel Mallorca, wo vor Böen von bis zu 70 Stundenkilometern und stürmischer See mit hohen Wellen gewarnt wurde. «Mallorca, vom Winde verweht», schrieb die «Mallorca Zeitung».

Zahlreiche LKW blieben zeitweise auf den eingeschneiten Strassen liegen. Die Behörden riefen Anwohner auf, das Auto stehen zu lassen. Ausserdem wurden zahlreiche Strassen gesperrt. Der Wetterdienst warnte in Höhenlagen vor bis zu 30 Zentimeter Schnee, örtlich sogar vor mehr als 50 Zentimeter. Die Schneefälle sollten den Meteorologen zufolge in der Nacht anhalten.

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