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Das 5G-Logo und das Olympia-Logo (5 Ringe)
Legende: Die neue Mobilfunktechnologie 5G ist eng verknüpft mit den Winterspielen 2018. Wikipedia/Montage SRF

Winterspiele 2018 5G bei den 5 Ringen: Test der neuen Handynetzgeneration

In Pyeongchang messen sich nicht nur Sportler; es gehen auch Firmen mit der neuen Handynetzgeneration 5G an den Start.

Es geht was, bei 5G: Weltweit wurden politische Absichtserklärungen formuliert zur neuen Handynetzgeneration 5G und starteten in den letzten Monaten starteten die ersten Pilotprojekte.

In Berlin etwa: Hier funken zu Testzwecken ein paar Antennen der deutschen Telekom mit der neuen Technologie. Die italienische Regierung will innerhalb der EU bei 5G die Führung übernehmen. Und Sunrise hat Ende Jahr zusammen mit Huawei öffentlichkeitswirksam einen Geschwindigkeits-Weltrekord erzielt: 3.28 Gbit/s Download – unter Laborbedingungen.

Mit Labor gibt sich die südkoreanische Telekom KT jetzt nicht mehr zufrieden. An den olympischen Winterspielen stellt die koreanische Industrie den Führungsanspruch bei 5G unter Beweis. Dazu hat KT für die olympischen Winterspiele ein Testnetz aufgebaut, das mit einer Geschwindigkeit von bis 10 Gbit/s funken kann. Das ist 10 bis 100 mal schneller als der aktuelle 4G-Standard.

Erlebnisse vor Ort - und auf der ganzen Welt

Athleten und Besucher können vom 5G-Netz allerdings mit ihren Geräten noch nicht profitieren und auf dem Markt gibt es noch gar keine passenden Smartphones – sie können aber erleben, was damit in wenigen Jahren möglich ist.

Ein solches Erlebnis bietet KT in einer Eiskunstlaufhalle. Hier sind rund 100 Kameras installiert, dank denen das Publikum frei wählen kann, aus welchem ​​Winkel es die Bewegungen der Athleten betrachten will – auf speziell für den Test entwickelten Tablets, die 5G unterstützen.

Eine Grafik, die die verschiedenen Dienste symbolisiert, die KT an den Winterspielen mit 5G anbietet.
Legende: Für KT ist 5G an den olympischen Winterspielen zentral. Screenshot kt.com

In einer Ausstellungshalle präsentiert KT einen Skisprung-Simulator, der demonstriert, wie schon in naher Zukunft Virtual Reality mit 5G abgehen soll.

Und die ganze Welt wird in den Genuss von 5G kommen, wenn bei Bob-Rennen hochauflösende Echtzeitbilder auf die Fernseher übertragen werden. Sie stammen von kompakten Kameras, die an die Schlitten montiert sind und für die Übertragung der Live-Bilder das 5G-Testnetz benutzen. So soll den Zuschauern die Vorstellung vermittelt werden, sie seien unmittelbar Teil des Geschehens.

5G bedeutet auch jede Menge Glasfaserkabel

Damit das Olympia-5G-Netz überhaupt mit den gewaltigen Datenmengen versorgt werden kann, hat KT Glasfaserkabel verlegt mit einer Länge von 1391 Kilometer . Sie führen an verschiedene Orte von Pyeongchang.

Die Winterspiele werden die ersten «5G olympischen Spiele» sein. Technisch laufen sie allerdings mit einer Art «Vor-Norm». Die 5G-Technologie ist nämlich noch gar nicht standardisiert. Die Zuteilung der Frequenzen wird erst Ende 2019 auf der Weltfunkkonferenz ( WRC-19 ) gelöst werden.

Südkorea gibt den Takt an

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Kein anderes Land gilt als so gut gerüstet für die 5G-Aufgabe wie Südkorea. Bis heute hat die Regierung Milliardenbeträge investiert für die Erprobung erster Netze. 2020 soll der kommerzielle Betrieb starten. Ein Ranking der Finanzagentur Bloomberg kürte Korea mit Blick auf die Dichte von Wissenschaftlern, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Anzahl von Patenten zum weltweit innovativsten Land.

Dass KT Gas gibt, ist neben der generellen grossen Innovationsfreudigkeit im Land auch darin begründet: Wer als erster ein funktionsfähiges Netz präsentiert, hat gute Chancen, bei den Verhandlungen der Standards ein gewichtiges Wort mitreden und dann schneller mit der Produktion von Geräten und neuen Dienstleistungen Geld verdienen zu können.

Das erklärt, warum beim 5G-Projekt von KT unter anderen auch Grössen wie Samsung und Auto-Bauer Hyundai mit an Bord sind. Samsung liefert die 5G-Tablets, Hyundai positioniert sich als Innovator für Vernetzung im Autobereich. Für die ist 5G Voraussetzung: Damit autonome Fahrzeuge auch in voller Fahrt Nachrichten untereinander austauschen können («Achtung, ich bremse jetzt»), muss das Netz Mitteilungen ohne Verzögerungen ausliefern können. Mit 5G wird das möglich sein.

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