- 2017 war bisher ein schlechtes Jahr für den Basòdinogletscher.
- Der warme Juni habe die schützende Schneedecke schmelzen lassen, so Naturforscher Giovanni Kappenberger.
- In rund 20 Jahren dürfte der Gletscher verschwunden sein.
Wenn das unter der Schneedecke liegende Eis des Basòdinogletschers so früh im Sommer zum Vorschein kommt, ist die Schmelzperiode umso länger, erklärt Giovanni Kappenberger. «Das war ein schwieriger Sommer für den Gletscher.»
Seit 25 Jahren führt der Glaziologe ehrenamtlich Messungen an dem Gletscher durch. Seither ist die Bilanz fast immer negativ. Allein in den letzten zehn Jahren sei die Eisdecke durchschnittlich von knapp 30 auf 20 Meter geschrumpft, sagt er.
«Der Sommer war so warm, das ich Sorge hatte, die Pfosten könnten umfallen. Dann hätte ich am Ende dieses Sommers keine Daten», sagte Kappenberger bei einem Gang auf den Gletscher an einem Samstag Mitte August.
Just an diesem Tag liegt jedoch Neuschnee. «Der beste Schutz für den Gletscher ist, wenn es im Sommer schneit. Da geht die Schmelze gleich auf Null», so Kappenberger. Eine solche «Atempause» ist jedoch selten. Der Basòdinogletscher wird verschwinden, soviel steht fest.