Das Geschäftsjahr 2016 war für die Chemie + Papier Holding (CPH) geprägt von der Expansion in Asien und der Neupositionierung des Bereichs Chemie. Diese Ausrichtung führte zusehends zum Erfolg. Unter dem Strich bleibt mit minus 7,7 Millionen Franken zwar immer noch ein Verlust. Der Verlust konnte aber im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. 2015 betrug er noch 33 Millionen.
Sorgen wegen Zeitungspapier
Vor allem bei der Produktion von Zeitungs- und Magazinpapier kommt die CPH nicht vom Fleck. Die Nachfrage sinkt. Hingegen konnte der Umsatz im Bereich Verpackungen um knapp 9 Prozent markant gesteigert werden. Hier profitierte die CPH vom Wachstum der Pharmaindustrie. Das Unternehmen aus Perlen ist in Sachen Tabletten-Verpackungen die Nummer Drei weltweit.
Auch mit dem dritten Standbein, dem Bereich Chemie, konnte die Gruppe den Umsatz steigern, um knapp 11 Prozent. Hier produziert die CPH unter anderem sogenannte Molekularsiebe. Das sind Kügelchen, mit denen beispielsweise die Luft entfeuchtet oder Wasser enthärtet werden kann. Dieses Geschäft will die Gruppe konsequent ausbauen. Dazu gehört auch ein neues Werk in Bosnien-Herzegowina, welches aktuell gebaut wird.
Bekenntnis zum Standort Perlen
2010 war es, als die CPH in Perlen eine neue Papiermaschine in Betrieb nahm. Kostenpunkt: gegen 500 Millionen Franken. «Wenn wir nun die Bereiche Chemie und Verpackungen ausbauen, ist das kein Votum gegen die Papier-Produktion», sagte CPH-Chef Peter Schildknecht im Interview mit Radio SRF. «In Perlen wollen wir unsere Prozesse und die Kosten verbessern.»
Die Konsolidierung des europäischen Papier-Marktes schreite seit ein paar Jahren voran. Nun gelte es, abzuwarten, bis die Überkapazitäten abgebaut würden. Mit anderen Worten: Die CPH muss warten, bis noch mehr Konkurrenten vom Markt verschwinden. Dann wird sie wohl auch wieder schwarze Zahlen im Bereich Papier schreiben.