Auch im Kanton Zürich soll der Klimanotstand ausgerufen werden. Der Kantonsrat hat nach vierstündiger Debatte zwei entsprechende Vorstösse von sozialdemokratischer und grünliberaler Seite überwiesen. Die Regierung muss nun eine Vorlage ausarbeiten. Dafür hat sie ein Jahr Zeit.
Die Regierungs-Vorlage wird dann dem Kantonsrat vorgelegt. Erst dann entscheiden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier definitiv, ob sie den Notstand ausrufen wollen oder nicht. Bis es soweit ist, werden Klima-Traktanden somit nicht prioritär behandelt.
Rat neu zusammengesetzt
Vor zwei Wochen hätte die Forderung nach einem Klimanotstand im Zürcher Parlament noch keine Chance gehabt. Seit vergangener Woche tagt der Kantonsrat aber in neuer Zusammensetzung.
GLP und Grüne gewannen bei den Wahlen im März Sitze, während die Bürgerlichen – vor allem die SVP – Sitze einbüssten. Die Forderung nach der Ausrufung des Klimanotstands ist nun das erste Zeichen, das die neuen Mehrheiten setzen.
Eisbären auf der Tribüne
Im Vorfeld der Klima-Debatte, die den ganzen Montagvormittag in Anspruch nahm, demonstrierten einmal mehr Jugendliche vor dem Rathaus. Viele von ihnen verfolgten die Diskussion anschliessend auf der Tribüne mit. Sie waren teilweise als Eisbären verkleidet.
Der Klimanotstand wurde bereits im Kanton Waadt, in der Stadt Basel, in Olten und in Delsberg ausgerufen. Keine Chance hatte dieses Signal hingegen in Luzern und Basel-Land. Auch in anderen Kantonen und Städten sind entsprechende Vorstösse hängig.
Weltweit haben bereits über 300 Städte den Klimanotstand ausgerufen, darunter Los Angeles, Vancouver und London.