348 Frauen und 668 Männer wollen ins St. Galler Kantonsparlament. Sie stellen sich am 8. März 2020 zur Wahl. Der Frauenanteil ist mit 34.3 Prozent leicht höher als vor vier Jahren, damals lag der Schnitt bei 29.1 Prozent.
Auffallend ist bei diesen Wahlen die grosse Anzahl von Kandidierenden. Das ist erfreulich und zeigt - zumindest auf den ersten, flüchtigen Blick - dass Politik bewegt, die Menschen interessiert. Beim genaueren Hinschauen jedoch kommen auch Zweifel auf.
Stimmenfang mit dem Staubsauger-Prinzip
Auch die kantonale Politik wird heute mehr und mehr getrieben von taktischen Überlegungen und Marketing-Strategien. Viele Listen voller Namen können auch nur dazu dienen, Stimmen aus allen Lagern zu sammeln. «Junge», «60+», «Die Mitte», «Für ein starkes Linthgebiet» und ähnlich heissen sie. Kurz gesagt: Nach dem Staubsauger-Prinzip werden hier Stimmen gesammelt.
Trotzdem: Allen Kandidatinnen und Kandidaten, welche sich in den Wahlkampf stürzen, ist das politische Engagement hoch anzurechnen. Dank ihnen kann der Wahlkampf auch spannend werden.
Ziel Fraktionsstärke
In St.Gallen wird sich nach den eidgenössischen Wahlen erstmals auch auf kantonaler Ebene zeigen, wie stark sich die Klimadiskussion - und auch die Klimajugend - im bis jetzt bürgerlichen Parlament niederschlagen wird. St. Gallen wird sicher auch etwas grüner. Dass es aber die Grünen und die GLP schaffen werden, so wie sie es prophezeihen, eigene Fraktionsstärke zu erreichen, wäre für St.Gallen dann doch ein kleines politisches Erdbeben.
Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr; kesp