Elf Jahre lang hat Rolf Hanimann als Kantonstierarzt gewaltet: Er hat das Veterinäramt mit dem Amt für Lebensmittelsicherheit fusioniert. Zur Pension sagt Hanimann warum es einen «Fall Hefenhofen» in Graubünden nicht geben könnte und wieso er rund um den «Bündner Blauzungenkrimi», die Schafe eines Engadiner Bauern beschlagnahmt und geimpft hat.
SRF News: Herr Hanimann, wenn man auf ihre Arbeit zurückblickt, sticht eine Geschichte heraus: 2009 haben Sie schweizweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Schafe beschlagnahmt haben. Die Schafe haben Sie gegen den Willen des Bauern gegen die Blauzungen-Krankheit geimpft. Wie sehr hat Sie die Situation damals getroffen?
Rolf Hanimann: Es war eine völlig neue Erkenntnis, dass ein solcher Fall schweizweit für Schlagzeilen sorgen kann. Erst in diesem Moment habe ich festgestellt, dass man auf dem Präsentierteller steht mit der Arbeit, die man tagtäglich macht. Eidgenössische Verordnungen umzusetzen, gehört ja zum Kerngeschäft einer kantonalen Vollzugsstelle.
Der Bauer hat Sie wegen Amtsmissbrauch, Urkundenfälschung und Tierquälerei verklagt. Wie haben Sie das weggesteckt?
Klar habe ich mich hin und wieder gefragt, was falsch sein soll, wenn man eine Vorgabe des Bundes umsetzt. Bis heute komme ich zum Schluss: Ich habe nichts anderes gemacht, als meine Aufgabe ausgeführt. Es war alles korrekt. Ich würde es heute immer noch so machen.
Es war alles korrekt. Ich würde es heute immer noch so machen.
Im Kanton Thurgau hat der Fall Hefenhofen, wo über Jahre Tiere gequält wurden, für Schlagzeilen gesorgt. Könnte so etwas auch im Kanton Graubünden passieren?
So etwas findet im Kanton Graubünden nicht statt. Wir gehen Tierschutz-Fälle sehr früh an. Und wir bleiben solange konsequent am Fall dran, bis wir eine gute Lösung haben.
Das Gespräch führte Marc Melcher.