«Weihnachtsmann, Christchindli, Poststelle Wienacht» stehe auf den Couverts geschrieben, sagt Willi Würzer. Er war ab 1966 jahrelang Posthalter von Wienacht, einem Weiler in Appenzell Ausserrhoden. Seit 35 Jahren beantwortet er Briefe mit Wünschen an den Weihnachtsmann oder an das Christkind.
Die Briefe kämen «zu hunderten» aus aller Welt, sagt Willi Würzer; Briefe aus der Ukraine, Russland, Japan und natürlich aus der Schweiz. «Meistens sind es Wünsche an das Christkind, welche die Kinder in die Briefe schreiben», so Würzer. Spielsachen seien dabei hoch im Kurs. Aber auch Computer: «Was früher Holzspielsachen waren, ist heute Elektronik.»
Der Nachfolgerin wurde es zu viel
Die ersten Briefe an den Weihnachtsmann oder das Christkind, die in Wienacht ankamen, hat Willi Würzer noch innerhalb der Post weitergeleitet. Später habe er die Erlaubnis erhalten, die Briefe selber zu lesen und zu beantworten.
Mit seinen 80 Jahren möchte Willi Würzer als «Christchindli von Wienacht» kürzer treten. Eigentlich habe er eine Nachfolgerin gefunden. «Dieser wurde es aber zu viel und sie hat mir die Briefe wieder gebracht», so Würzer. Für nächstes Jahr wolle er aber noch einen Versuch wagen, seine Nachfolge zu regeln.