Die Vereidigung von Regierungsräten und Parlamentsmitgliedern, Besuche von Bundesräten und ausländischen Staatsgästen, die Eröffnung des Neat-Tunnels - wann immer im Kanton Uri in den letzten 24 Jahren wichtige Ereignisse anstanden, war Karl Kempf als Landweibel mit dabei - im gelb-schwarzen Umhang, mit Hut und den traditionellen Insignien seiner Funktion.
Zum Pflichtenheft des Landweibels gehört die Unterstützung der Regierung und des Landrats. Er begleitet den Regierungsrat bei Repräsentationsaufgaben. Ausserdem ist er Hauswart im Rathaus und betreut dort auch Anlässe. Ende 2019 geht Karl Kempf in Pension.
Es gibt kaum jemanden im überschaubaren Kanton Uri, den der leidenschaftliche Jäger nicht kennt. Im Gespräch mit SRF News blickt Karl Kempf zurück und erzählt Anekdoten.
Nach Feierabend vergisst man am besten alles, was man im Regierungsgebäude gehört hat.
Er habe die Nähe zur Politik geschätzt, sagt er etwa - auch wenn diese Nähe nicht immer einfach gewesen sei: «Man hört eine Menge Dinge, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Im privaten Kreis muss man da schon hin und wieder aufs Maul hocken». Er habe sich aber eine Empfehlung gehalten, die er ganz zu Beginn seiner Amtszeit erhalten habe: «Wenn man nach Feierabend das Regierungsgebäude verlässt, vergisst man am besten alles, was man dort drin gehört hat.»