Ein Vermögensverwalter hat 57 Millionen Franken durch riskante Anlagen in den Sand gesetzt. Das Geld gehörte der Pensionskasse des Gesundheitsnetzes des Saanebezirks. Dieses umfasst elf Institutionen, darunter ein Pflegeheim mit rund 600 Angestellten.
Der Präsident des Freiburger Wirtschaftsgerichtes hat nun vier Stiftungsräte, den Revisor und eine Pensionskassenexpertin freigesprochen. Ihnen hatte die Staatsanwaltschaft ungetreue Geschäftsführung vorgeworfen. Sie seien vom Vermögensverwalter getäuscht worden, begründete der Richter den Freispruch. Gegen den Vermögensverwalter läuft ein separates Verfahren.
Eine Million Schadenersatz
Erleichterung herrschte bei den Angeklagten. Sie erhalten vom Staat Freiburg insgesamt über eine Million Franken als Entschädigung. «Ein schwacher Trost», meinte einer der Anwälte. Zwei der Stiftungsräte hätten wegen dieser Angelegenheit ihren Job verloren.
Die stellvertretende Staatsanwältin Alessia Chocomeli-Lisibach kann das Urteil nicht nachvollziehen. Immerhin gebe es auch Strafbestimmungen im Gesetz über die Vorsorge, sagte sie nach der Verkündigung der Freisprüche. «Ich frage mich, wann diese zum Tragen kommen.» Ob sie das Urteil an die nächste Instanz weiterzieht, konnte sie noch nicht sagen.