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Perfider Telefonbetrug Falsche Polizisten ergaunern Million

In Basel sind acht Telefonbetrüger festgenommen worden. Sie haben die Opfer mit offiziellen Polizeinummern kontaktiert.

Die Masche ist perfid: Mit gefälschen Telefonnummern haben sich in Basel Betrüger als Polizisten ausgegeben und so knapp eine Million Franken ergaunert. Acht mutmassliche Betrüger hat die Polizei mittlerweile festgenommen. Doch es treten immer wieder neue auf den Plan – meist kommen sie aus dem Ausland.

In einem Fall hat jemand sein ganzes Vermögen abgehoben.
Autor: Peter Gill Mediensprecher Staatsanwaltschaft Basel-Stadt

Die vermeintlichen Polizisten kontaktieren ihre Opfer telefonisch und warnen sie vor Betrügern, sagt Peter Gill, Kriminalkommissar und Mediensprecher Staatsanwaltschaft Basel. Den Opfern werde erzählt, ihr Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher, sie müssten es abheben und dem vermeintlichen Polizisten übergeben. «In einem Fall hat jemand sein ganzes Vermögen abgehoben», sagt Peter Gill. Das perfide an der Masche: Dank sogenanntem «Spoofing» ist es den Betrügern möglich, dass bei ihren Anrufen eine offizielle Nummer der Polizei angezeigt wird.

Eine falsche Nummer ist schnell besorgt

Sich eine falsche Telefonnummer zuzulegen, sei kinderleicht, sagt SRF Digitalredaktor Reto Widmer. «Mit drei Klicks findet man im Internet einen Anbieter, bei welchem man sich eine Nummer besorgen kann. Zum Beispiel diejenige der Polizei Basel oder diejenige des Swisscom Kundendienstes.»

Mit drei Klicks findet man im Internet einen Anbieter, bei welchem man sich eine Nummer besorgen kann.
Autor: Reto Widmer Digitalredaktor SRF

Die Netzanbieter Swisscom und Sunrise schreiben auf Anfrage von SRF, dass sie aufgrund der Nummer nicht beurteilen könnten, ob ein Anruf mit einer vorgetäuschten Nummer getätigt wird. Man sei daran, mögliche Lösungen zu evaluieren, um den Betrug an Kunden zu unterbinden. Punktuell habe man bereits Massnahmen ergriffen.

Betrüger immer einen Schritt voraus

Beim Bund setzt man auf die Revision des Fernmeldegesetzes, um missbrauchte Telefonnummer herauszufiltern. Dies sei an sich eine gute Idee, sagt Reto Widmer. Doch das Ganze sei ein Katz-und-Maus-Spiel. Die Betrüger seien immer einen Schritt voraus. Bis der Missbrauch einer Nummer festgestellt werde, hätten die Betrüger schon längst die Nummer gewechselt.

In Basel hat die Polizei auch alle Banken vor den Betrügern gewarnt. Prävention sei das beste Mittel gegen falsche Polizisten.

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