Ja, es gebe einzelne Pferde, die «sich sehr aufregen», sagt Studienleiter Michael Weishaupt. Die meisten Pferde könnten jedoch gut mit dem Stress am Sechseläuten umgehen. Die Daten zeigten zwar, dass die Tiere aufgeregter seien als im Alltag, die Herzfrequenzen würden aber nicht stärker ansteigen als zum Beispiel bei Wettkämpfen im Dressursport. «Es ist ein moderater Stress und zumutbar», so das Fazit von Weishaupt.
Mehr Training? Überflüssig, sagen die Zünfter
Was erstaunen mag: Laut der Studie ist der Stress der Pferde nicht beim Ritt ums Feuer am grössten, sondern beim sogenannten «Kontermarsch», wenn sich die Pferde auf der Bahnhofstrasse kreuzen. Und: Es gibt Pferde, bei denen Beruhigungsmittel nicht anschlagen, andere hingegen benötigen keine Medikamente. «Hier kann man sicher die Selektion verbessern, welche Pferde wie sediert werden», schlägt Weishaupt vor. Und: die Zünfter sollen den «Kontermarsch» speziell trainieren.
Nicht nötig, glaubt Zunft-Sprecher Victor Rosser: «Wir üben ja auch das Reiten um den Böög nicht speziell.» Wichtig sei, dass der Reiter sein Pferd gut im Griff habe. Umgekehrt zeige die Studie ja auch, dass erfahrenere Pferde das Sechseläuten ruhiger nehmen. «Ist der Reiter unerfahren, bekommt er ein erfahrenes Pferd.» So, sagt Rosser, werde die Sicherheit gewährleistet.