Überraschend teilte diese Woche der Schweizerische Verband für Pferdesport mit, das internationale Springturnier CSI St. Moritz aus dem Kalender zu streichen. Finanzielle Gründe seien ausschlaggebend gewesen.
Ja, die CSI St. Moritz AG sieht sich mit offenen Forderungen konfrontiert.
Erstmals nimmt nun OK-Präsidentin und einziges Verwaltungsratsmitglied Leta Joos gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF Stellung: «Ja, die CSI St. Moritz AG sieht sich mit offenen Forderungen konfrontiert.»
Darunter ist eine Rechnung des nationalen Verbands für Pferdesport. Es gehe um eine Gebühr von rund 27'000 Franken, sagt Präsident Charles Trolliet: «Wenn ein so kleiner Betrag nicht bezahlt werden kann, ist zu vermuten, dass wir nicht die Einzigen sind, die auf Geld warten.»
Der Vorstand habe deshalb entschieden, den Anlass aus dem Rennkalender zu streichen, weil er gegenüber dem internationalen Verband und den Reitern auch finanziell in der Verantwortung stehe.
CSI St. Moritz streicht die Segel
Wie hoch die Schulden der CSI St. Moritz AG sind, ist nicht bekannt. OK-Präsidentin Leta Joos schreibt zu den Gründen: «Neben Mehrkosten bei der Infrastruktur ist das auch darauf zurückzuführen, dass einzelne Supporter ihre Zahlungsversprechen noch nicht eingelöst haben.»
Die finanziellen Probleme scheinen so gross zu sein, dass Joos den Anlass nicht mehr organisieren will: «Ohne eine Defizitgarantie von Kanton und Gemeinden ist es nicht möglich, einen solchen Grossanlass im Engadin durchzuführen.»
Zu gross für das Engadin?
Zurückhaltende Sponsoren und Auflagen der öffentlichen Hand würden Veranstalter dieser Grössenordnung «an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten» bringen. Die Schlussfolgerung deshalb von OK-Präsidentin Leta Joos: «Nach dreimaliger erfolgreicher Durchführung des CSI St. Moritz ist es leider nicht mehr möglich, den Sommeranlass zu organisieren.»
Das internationale Pferderennen CSI St. Moritz dürfte für den Moment also Geschichte sein. Was zurück bleibt, sind offene Rechnungen.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30; habs