SRF News: Wie konkret soll der ambulante Bereich gestärkt werden?
Rolf Widmer: Für all jene, die gerne daheim bleiben und durch Angehörige betreut werden wollen, möchten wir eine Tages- und Nachtstruktur schaffen. Damit die Angehörigen entlastet werden und das Daheimbleiben möglich ist.
Die Altersheime im Kanton Glarus sind bereits heute knapp belegt, jenes in Glarus Süd beispielsweise hat Finanzprobleme. Müssten man Heime schliessen, wenn mehr Leute zu Hause behandelt werden?
Die Frage nach dem Abbau wird sich stellen. Es ist ein Trend, die Leute wollen nicht mehr in Heime, sondern möglichst lange zu Hause bleiben. Wir können keine Strukturen aufrecht halten, welche sich die Bevölkerung gar nicht wünscht.
Ein Problem ist der Fachkräftemangel in der Glarner Pflege, was haben Sie hier für eine Lösung?
Wir setzten vor allem auf die pflegenden Angehörigen. Wir sind uns aber bewusst, dass dies verschiedene Herausforderungen mit sich bringt. Wir möchten die Angehörigen aus- und weiterbilden und sie mit Freiwilligenarbeit versuche zu entlasten.
Eigentlich möchte man sparen, ambulant statt stationär – spart man zum Schluss auch oder gibt es einfach eine Verbesserung des Systems zum gleichen Preis?
Ganzes Konzept
Der Ausbau des ambulanten Bereichs bringt Mehrkosten mit sich. Es kommt nun drauf an, wie stark wir den stationären Bereich verkleinern und damit dort sparen können. Eine Prognose ist im Moment schwierig. Einfach den ambulanten Bereich ausbauen ohne den stationären zu verkleinern, das dürfen wir auf keinen Fall.