Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Kanton Zürich gesetzt hat. Tausend neue Lehrstellen im Pflegebereich sollen in den nächsten fünf Jahren geschaffen werden. Von heute 1700 auf 2600 Ausbildungsplätze.
Gelingen soll dieses Vorhaben dank einer Anpassung im Gesetz, das die Organisationen in die Pflicht nimmt: Ab dem 1. Januar sind die rund 500 Heime und auch die Spitex im Kanton verpflichtet, Personal auszubilden.
Abhängigkeit vom Ausland verringern
Kathrin Müller von der Zürcher Gesundheitsdirektion ist überzeugt, dass diese Massnahme erfolgreich ist: «Dadurch verbessert sich die Situation. Die Abhängigkeit von Pflegepersonal aus dem Ausland wird reduziert.»
Das bestätigt der Branchenverband Curaviva. Auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen» sagt Verbandspräsident André Müller, die meisten Heime seien vorbereitet auf diese Ausbildungspflicht. Gerade für kleinere Betriebe sei es aber schon eine Herausforderung: «Die Heime müssen nicht nur die Lernenden finden, sondern auch die Ausbildnerinnen und Ausbildner.»
Bonus als finanzieller Anreiz
Ausbildung kostet auch immer Geld. Damit nicht die Finanzen der entscheidende Faktor sind, ob ein Betrieb Lehrlinge ausbildet oder nicht, schafft der Kanton ein Bonus-Malus-System. Wer mehr ausbildet als gefordert, erhält eine Entschädigung. Wer zu wenig Ausbildungsplätze anbietet, muss eine Geldstrafe bezahlen.