Der 66-jährige Roland Neyerlin aus Luzern ist studierter Heilpädagoge und Philosoph. Er war Dozent an der Uni Luzern und führte lange eine philosophische Praxis – immer mit der Absicht, die Menschen lustvoll dazu zu bringen, über die Welt nachzudenken.
«Philosophieren» können alle
Seit mehreren Jahren veranstaltet Roland Neyerlin öffentliche Gesprächsrunden in Theatern, Kaffees oder auch mal in einem Schaufenster, bei denen er gemeinsam mit anderen Menschen über philosophische Fragen nachdenkt. Er nennt diese Anlässe «Salon Philosophique». Er ist überzeugt, dass diese Art nachzudenken ein Grundbedürfnis aller Menschen ist.
Denken ist nicht für Philosophen reserviert. Philosophie heisst: zusammen nachdenken über das, was uns beschäftigt.
Die nächsten drei Gesprächsrunden thematisieren die Frage, wie Menschen mit der Digitalisierung umgehen. Anders als bei früheren Veranstaltungen ist es keine freie Debatte von und mit Gästen, sondern ein inszeniertes Gespräch - gemeinsam veranstaltet mit dem Schauspieler Walter Sigi Arnold und dem Theaterschaffenden Livio Andreina.
«Echte Gespräche sind wichtig»
Trotz WhatsApp, Facebook und anderen Social Media sei es auch heute wichtig, Gespräche von Mensch zu Mensch zu führen, sagt Roland Neyerlin. Nur so erhalte man eine direkte Rückmeldung auf seine Sichtweise. Im Leben zählten am Schluss reale Erfahrungen.
Mir fällt in Luzern auf, wie viele Leute in der Pfadi Erfahrungen damit gemacht haben, Sachen gemeinsam zu erleben. Darum geht es: Leben ist ein gemeinschaftliches Projekt, kein virtuelles.
Der Start zur neuen Ausgabe des «Salon Philosophique» ist am Montag, 29. Oktober. Die weiteren Anlässe sind am 5. November und am 12. November 2018, jeweils in der Loge Luzern beim Helvetiaplatz.