Eigentlich ist der Pianist Andreas Haefliger ständig auf der ganzen Welt unterwegs. Und er hat auch noch nie in der Schweiz gewohnt, obwohl es sein Heimatland ist. Vor einem Jahr aber kam es anders: Damals suchte er eine Wohnung in den Bergen, um sich zwischen den Konzerten zu erholen. «Mir war es wichtig, dass sie über 1700 Meter über Meer liegt. Damit ich im Winter über dem Nebel bin und im Sommer über der Hitze.»
Dass es schliesslich eine Wohnung oberhalb von Bürglen im Kanton Uri wurde, war eher Zufall. Die Nähe zu den Flughäfen Kloten und Mailand überzeugte ihn auf Anhieb. Und deshalb fielen andere Wohnungen im Tirol, in Slowenien und in Südamerika aus dem Rennen ...
Aus zwei Tagen wurden drei Monate
Aber eben: Sie war eher dafür gedacht, dass er zwischen den Tourneen einen Rückzugsort hat. Für eher kurze Zeiten. So auch im März, als er für zwei Tage in seine Wohnung wollte. Doch dann kam Corona. Und nun ist er bereits seit drei Monaten dort.
Und ist dabei auf neue Ideen gekommen. So will Andreas Haefliger nun die Hammerklaviersonate von Ludwig van Beethoven als Musikvideo aufzeichnen. Als «Studio» hat sich Haefliger das Theater Uri ausgesucht. Und damit kam schon die nächste Idee: «Ich bin schon da. Der Flügel ist schon da. Wir machen diese Aufnahmen. Da kann ich am Abend zuvor auch noch gleich öffentlich spielen.»
Und so kommen die Altdorferinnen und Altdorf zu einem Konzert, das sonst im Theater Uri kaum über die Bühne gehen würde. Und Haefliger wird es geniessen, wieder einmal vor Publikum aufzutreten.