In der Stadt Zürich können seit letztem Frühling Bus- und Tramchauffeure auch nach der Pensionierung weiter arbeiten. Was sich bei den Zürcher Verkehrsbetrieben bewährt, ist seit diesem Herbst auch im Gesundheitsbereich möglich.
Veterinärmediziner, Pflegepersonal, Ergotherapeutinnen können dank dem Pilotprojekt «66+» ihre Pensionierung hinausschieben, erklärt Sonja Mani vom Gesundheitsdepartement. Das sei ein Mittel gegen den Fachkräftemangel, aber nicht nur: «Wir hören auch von unseren Leuten, dass sie flexibel sein wollen», die Pensionierung sei etwas sehr Individuelles.
Tram- und Buschauffeure
Bereits zwei Verlängerungen
In den ersten Wochen des Projekts haben bereits eine Pflegerin in einem Stadtzürcher Altersheim und ein Veterinärmediziner dieses Angebot genutzt. Sie arbeitet in einem tieferen Pensum weiter. Er bleibt der Stadt Zürich als Ferienablösung treu.
Zudem hätten gut ein Dutzend andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Interesse an einer späteren Pensionierung angekündigt, so Mani.
Eine Einschränkung gibt es jedoch. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Pensionsalter erreicht haben, dürfen nicht mehr als 60 Prozent arbeiten. Diese Regel hätte man auf Grund der Bedenken der Gewerkschaft eingeführt. Diese befürchtet, dass mit dem Projekt «66+» ein höheres Pensionsalter durch die Hintertür eingeführt wird.
Wer profitiert?
Während zwei Jahren testet die Stadt Zürich nun diesen flexiblen Umgang mit der Pensionierung. Dabei gehe es darum herauszufinden, wer von dieser Neuerung profitiert, sagt Sonja Mani: «Wie hat es der Mitarbeiter empfunden? Wurde die Arbeit wert geschätzt? Wie war es für den Betrieb? Konnten Erfahrungen weitergegeben werden?»