Bei einer sogenannten fürsorgerischen Unterbringung dürfen Menschen mit akuten psychischen Problemen gegen ihren Willen in eine Klinik gebracht werden. Laut dem Gesetz haben diese Menschen Anrecht auf eine Vertrauensperson, die sie begleitet – die Partnerin, ein Familienangehöriger oder ein Freund. Viele dieser Menschen leben aber alleine. Ihnen fehlt eine solche Vertrauensperson.
Die Stiftung Pro Mente Sana will diesem Problem entgegenwirken. «Wir wollen einen Pool von freiwilligen Menschen schaffen, die in der Rolle als Vertrauenspersonen helfen können», sagt Roger Staub, Geschäftsführer von Pro Mente Sana. Die Stiftung sucht deshalb Menschen, die sich zur Vertrauensperson ausbilden lassen wollen. Sie sollen dann einspringen, wenn Betroffene keine Bezugsperson beiziehen können.
Geld aus dem Lotteriefonds
Das Geld für das Pilotprojekt, eine halbe Million Franken, erhält Pro Mente Sana vom kantonalen Lotteriefonds. Während vier Jahren will die Stiftung das Angebot testen. Dann wird ausgewertet, ob es funktioniert.
Danach wolle er dafür sorgen, dass das Angebot vom Staat regulär weitergeführt werde, so Geschäftsführer Roger Staub. «Wenn wir schon ein Gesetz haben, das ein Recht auf eine Vertrauensperson vorschreibt, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass Menschen von diesem Recht Gebrauch machen können.»