- Schweizweit fallen im Jahr rund 6'000 Tonnen Plastik von Siloballen an.
- Der Grossteil davon wird in die Kehrichtverbrennung gegeben.
- Der Schweizer Bauernverband möchte dies ändern und die Recycling-Rate steigern - mit einer vorgezogenen Gebühr.
Ähnlich wie bei Elektrogeräten würde der Bauer schon beim Kauf des Siloballenplastiks einen Aufschlag bezahlen. Das Geld würde in einen Fonds fliessen, aus welchem schliesslich die Sammlung, der Transport und die Rezyklierung des Plastiks finanziert würden. Wer also das Plastik doch in die Kehrichtverbrennung gibt, würde doppelt bezahlen.
Mit diesem Anreiz können wir die Bauern vom Recycling überzeugen.
Die Entsorgung mit der Kehrichtverbrennung kostet einen durchschnittlichen Betrieb im Jahr zwischen 115 und 210 Franken, wie der Bauernverband erhoben hat. Die vorgezogenen Gebühren dürften auch in diesem Rahmen liegen.
Offene Fragen bei Händler und Lohnunternehmer
In der Arbeitsgruppe des Schweizer Bauernverbandes sind auch die Händler des Siloplastiks und die Lohnunternehmer dabei, welche für die Bauern die Siloballen wickeln. Sie sind noch nicht alle begeistert von der vorgezogenen Gebühr.
Sorgen machen mögliche Trittbrettfahrer, wenn der Plastik günstig im Ausland gekauft und ohne die Gebühr zu Dumpingpreisen an die Bauern verkauft würde. Weiter sei noch nicht genug geklärt, wie die Logistik für die Plastiksammlung gelöst wird. Die einzige Recyclinganlage der Schweiz, die aus solchem Plastik Granulat herstellt, liegt in Eschlikon im Kanton Thurgau.
Diese Fragen werden in der Arbeitsgruppe behandelt. Markus Ritter hofft, dass die vorgezogene Gebühr im nächsten Jahr eingeführt werden kann und die Bauern ihren Anteil am Klimaschutz leisten können.