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Platzmangel Die Basler Universitätsbibliothek platzt aus allen Nähten

13'000 Studierende kämpfen jeden Tag um 500 Arbeitsplätze. Wer morgens nicht frühzeitig ansteht, hat keine Chance.

Die Basler Universitätsbibliothek (UB) ist derzeit völlig überfüllt. Der Juni ist an der Uni Prüfungsmonat, viele der 13'000 immatrikulierten Studierenden legen in den nächsten Tagen ihre Semesterexamen ab. Die UB bietet für die Lernenden derweil nur 500 Arbeitsplätze, ein krasses Missverhältnis.

Ein Medizinstudent stellt sich deshalb schon zehn Minuten bevor die UB um 8.00 Uhr überhaupt öffnet in die Schlange der wartenden Studenten. «Wenn die Türen aufgehen, geht es zu wie in der Rush-Hour. Alle stürmen rein und suchen die besten Plätze.» Wer eine halbe Stunde nach Türöffnung komme, habe keine Chance mehr.

Simone Gloor, Leiterin Benutzung der Universitätsbibliothek ist sich der Situation bewusst: «Es ist ein Dauerthema.» Viele Studierende kämen gerne in die UB, weil sie dort Ruhe suchen, die sie zuhause nicht finden.

Keine Lösung in Sicht

Ein zusätzliches Problem sei, dass einige Studenten morgens nur deshalb auftauchen, um für sich oder Kollegen einen Platz für später zu reservieren. Diesem Phänomen habe mit einem «Parkartensystem» begegnen wollen. Wer seinen Platz verlässt, muss eine Karte mit der aktuellen Uhrzeit aufstellen. Ist die Studentin oder der Student nach sechzig Minuten nicht zurück, dürfen andere Studierende diesen Platz räumen.

«Dieses System funktioniert aber nicht wirklich », sagt Gloor. Viele Studierende hätten Skrupel, die Sachen von jemand anderem einfach wegzutragen. Eine langfristige Lösung für das Platzproblem an der UB sei derzeit nicht in Sicht, ein Ausbau der Kapazität an Arbeitsflächen sei nicht geplant.

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