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Heimspiel des FC Thun in der Stockhorn Arena.
Legende: Die öffentliche Hand rettet den FC Thun vor dem Konkurs. Keystone

Pleite abgewendet Stadtparlament rettet den FC Thun

Die Lichter in der Stockhorn Arena gehen nicht aus. Die Stadt greift dem FC Thun mit einem Darlehen von maximal 500'000 Franken unter die Arme.

Aufatmen beim FC Thun: Das Stadtparlament hilft dem klammen Verein mit einem Überbrückungskredit von maximal 500'000 Franken aus der Patsche. Vorausgegangen war eine teils emotionale Debatte, welche aber letztlich deutlich angenommen wurde.

Zu reden gab vor allem die Tatsache, dass öffentliche Gelder für einen Profi-Fussballclub fliessen sollen. Dies war seit Jahren in der Stadt ein Tabu.

Ende November machte sich die Stadtregierung daran, am ehernen Grundsatz zu rütteln. Der lokale Fussballverein stehe finanziell vor dem Abgrund. Es gehe nicht nur um den Profisport, sondern auch darum die Juniorenabteilung nicht zu gefährden, führte Stadtpräsident Raphael Lanz aus. Fliesse kein Geld, müsse der Verein Konkurs anmelden.

Um die Notlage des Vereins abzufedern, schlug die Stadtregierung einen zinsfreien, aber rückzahlbaren Kredit vor. Bedingung war, dass sich auch die lokale Bevölkerung und die Wirtschaft für den FC Thun engagieren. Diese Bedingung sah die Stadtregierung wenig später erfüllt.

Angst vor dem Sündenfall

Die Ankündigung der Stadtregierung löste nicht nur eitel Freude aus. Im Stadtparlament wurden Vorbehalte gegen diesen Sündenfall laut, mit dem nun ein Präjudiz geschaffen werde.

Es sei nicht die Aufgabe der Stadt, öffentliche Gelder für einen Profiverein zu sprechen, argumentierten die Gegner. Es müsse andere Mittel und Wege geben, um den Verein finanziell über die Runden zu bringen.

Es sei alles andere als sicher, dass das Darlehen irgendwann zurückbezahlt werde. Es habe sich schliesslich auch keine Bank gefunden, die dem FC Geld leihen wolle, führten die Gegner des Überbrückungskredits ins Feld.

Wer, wenn nicht die öffentliche Hand sollte in diesem Fall einspringen, votierten die Befürworter. Wenn es ein öffentliches Interesse gebe, sei eine solche einmalige Hilfeleistung durchaus angebracht.

Der Schaden, der durch einen Konkurs des FC Thun entstünde, wäre weit grösser als das Risiko, das die Stadt eingehe.

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