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Politische Stimme Verein «Frauen Aargau» kurz vor dem Aus?

  • «Frauen Aargau»ist ein Verein, der gemäss eigenen Angaben Informationen über Aktivitäten und Veranstaltungen für Frauen in den Bereichen Bildung, Politik, Kirche und Kultur anbietet.
  • «Frauen Aargau» will Frauen besser vernetzen und organisiert Tagungen, runde Tische usw. Schwerpunkt der Arbeit ist die Gleichstellungs-Thematik.
  • Nun steht der Verein vor dem Aus: «Wird bis zum 12. März kein Ersatz für das Präsidium gefunden, stellt der Vorstand den Antrag den Verein aufzulösen», schreibt Frauen Aargau.
  • Andere Frauenorganisationen im Aargau bedauern das mögliche Aus von «Frauen Aargau». Eine politische Stimme für die Frauen fehle dann, heisst es querbeet.

Portrait
Legende: Die aktuelle Präsident der «Frauen Aargau», Sandra Kohler. Keystone

«Seit der Übernahme der Vereinsleitung letzten Sommer gelang es dem Vorstand nicht, die Menge an Erwartungen und Aufgaben mit den vorhandenen zeitlichen und finanziellen Ressourcen in Einklang zu bringen», heisst es in einer Mitteilung von «Frauen Aargau».

«Frauen Aargau» versus Frauenzentrale Aargau

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  • «Frauen Aargau» versteht sich als Netzwerk für und von Frauen. Daneben gibt es aber auch noch die Frauenzentrale Aargau, die sich als «Dachverband der aargauischen Frauenorganisationen» bezeichnet. Besteht hier ein Konkurrenzverhältnis?
  • Nein, sagt Getrud Häseli, Präsidentin der Frauenzentrale und grüne Grossrötin. Die Frauenzentrale führe Fachstellen, u. a. für das Alimenteninkasso, Budgetberatung oder auch Mütterhilfe.
  • Der Verein «Frauen Aargau» sei eine politische Stimme mit einem Schwerpunkt bei der Gleichstellung. «Frauen Aargau hat ganz klar die Aufgaben übernommen, die eigentlich ein Gleichstellungsbüro machen müsste. Bei den Sparmassnahmen des Kantons ist dieses Büro aber gestrichen worden.»
  • Häseli sieht in dieser Aufgabenverschiebung einen Grund für die Schwierigkeiten von «Frauen Aargau». Mit ehrenamtlichem Einsatz sei die Aufgabe, die Gleichstellung zu fördern, nicht zu schaffen. Sie würde es sehr bedauern, wenn sich «Frauen Aargau» auflösen würde.

Sandra Kohler übernahm im Juli 2019 das Präsidium des Vereins. Man wollte aktiver kommunzieren, mehr Tagungen organisieren und im Bereich der Gleichstellung präsent sein. Man habe sich vielleicht etwas viel vorgenommen, so Kohler nun im Interview. Man habe Aufrufe gemacht, um mehr Frauen zu erreichen, gerade mit Blick auf das 30-Jahr-Jubiläum im 2021. Alleine könne sie das Ganze nicht stemmen und höre deshalb als Präsidentin auf. Auch der Vorstand tritt nicht mehr zur Wahl an.

Bedauern bei den Frauenorganisationen

Die FDP-Frauen Aargau sind zwar nicht Mitglied bei «Frauen Aargau». Martina Sigg, Präsidentin der FDP Frauen Aargau, findet die Entwicklung aber schade. «Es ist ein Verlust. Wir haben gut zusammengearbeitet mit Frauen Aargau», so Sigg.

Auch Silvia Wilhelm, Co-Präsidentin von Business Professional Women (BPW), Club Zofingen, bedauert das Aus. «Das ist sehr schade. Wir haben für die Frauen mehr Durchschlagkraft, wenn wir uns als «Frauen Aargau» zusammenschliessen», so Wilhelm.

Sie kann nachvollziehen, warum die Suche nach Frauen für den Vorstand schwierig ist. «Frauen Aargau» decke ein sehr breites Spektrum politischer Ansichten ab, da sei es wohl schwierig, einen Konsens zu finden.

Frauenstreik
Legende: Keystone

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