An ein Fussballspiel zu gehen, ist für Catherine Rothschild eine Herausforderung. Für Sehbehinderte sind die überfüllten Trams, um zum Stadion zu fahren, noch unangenehmer als für Normal-Sehende. Aber sie erlebt dafür auch, dass ihr im Tram immer wieder mal ein Sitzplatz angeboten wird. Mit ihrer dicken Brille und ihrem kleinen Stock erkennen andere Leute, dass Catherine Rothschild handicapiert ist.
Im Stadion selber können Blinde und Sehbehinderte ein technisches Hilfsmittel nutzen. Ihnen wird Audio-Deskription angeboten, über Kopfhörer können sie sich das Spiel beschreiben lassen. Catherine Rothschild nimmt dieses Angebot jedoch nicht in Anspruch. Sie gehe lieber mit einer Freundin ans Spiel. «Das macht viel mehr Spass, als alleine zu gehen.» Diese Freundin beschreibe ihr dann jeweils, was auf dem Rasen passiere.
Bandenwerbung ist irritierend
Catherine Rothschild sieht auf dem linken Auge kaum etwas, auf dem rechten Auge hat sie eine Sehkraft von rund 20 Prozent. Im Stadion hilft ihr ein kleines Fernrohr. Was auf dem Spielfeld passiert, kann sie jedoch nur beschränkt erkennen. Zu schaffen macht ihr zudem die Bandenwerbung. «Bei einem Spiel kürzlich war die Bandenwerbung weiss und die Trikots der Spieler waren ebenfalls weiss, dadurch konnte ich die Spieler nicht mehr sehen.» Zuhause vor dem Fernseher würde sie zwar mehr vom Spiel erkennen, doch im Stadion macht ihr das Fussball-Erlebnis grösseren Spass.