Am Ende hat sich der Kreis geschlossen, erzählt Ruedi Zurflüh im Gespräch mit dem Regionaljournal Zentralschweiz. Als Zurflühs Grossvater 1917 die Stelle des Posthalters von Kastanienbaum antrat, musste er nebenbei einen Laden führen, damit er seine Familie ernähren konnte. Knapp 100 Jahre später war Ruedi Zurflüh, Posthalter von Kastanienbaum in dritter Generation, auf den Umsatz angewiesen, den er mit dem Verkauf von Büroartikeln, Schokolade oder Versicherungspolicen erwirtschaftete.
Die Schliessung der Post Kastanienbaum konnte aber auch mit diesen Nebengeschäften nicht verhindert werden. Vor zwei Jahren liess sich Ruedi Zurflüh pensionieren, die Post ging zu. Seither bietet eine in einem Hotel lokalisierte Agentur Postdienstleistungen an. Zurflüh ist froh, dass wenigstens dieser Service geblieben ist. Er bedauert aber, dass die Post als Dreh- und Angelpunkt des Dorflebens verloren gegangen ist.
Für den Film «Ausgestempelt: Drei Generationen - eine Post» von Regisseur Kurt Koller hat Zurflüh die Archive der Post Kastanienbaum durchforstet, die bereits seine Grosseltern und Eltern geführt hatten. Der Film erzählt entlang der Posthalterdynastie Zurflüh collagenartig die Entwicklung Kastanienbaums.