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Präventionsprogramm Weniger häusliche Gewalt dank Lernprogramm

9 von 10 gewalttätigen Männern schlagen nach dem Kurs nicht mehr zu.

Für Männer, die ihre Partnerinnen zu Hause schlagen, gibt es in den beiden Basel seit 17 Jahren ein Präventionsprogramm. In einem halbjährigen Kurs setzen sie sich einmal die Woche mit ihren Taten auseinander, mit dem Ziel, dass sie künftig nicht mehr zuschlagen.

Nun hat der Kanton Baselland das Lernprogramm wissenschaftlich untersuchen lassen. Dabei kam heraus, dass das Gewaltpräventionsprogramm ausserordentlich erfolgreich ist: Neun von zehn Teilnehmern haben nach dem Kurs nicht mehr zugeschlagen. Ein Befund, den auch die Partnerinnen und Ex-Partnerinnen der teilnehmenden Männer stützen.

Auch ohne Freiwilligkeit zum Erfolg

Christine von Salis, Leiterin der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, glaubt, ein Grund für den Erfolg ist das Gruppenmodell. Teilnehmen würden jeweils 8 bis 12 Männer, einige seien bereits lange dabei, andere hätten erst angefangen. «Die Neuen bekommen Tipps von solchen, die bereits kurz vor dem Abschluss stehen», sagt sie. In den Lerngruppen fühlten sich die Männer aufgehoben und müssten nichts verstecken, so von Salis weiter.

Ob die Männer das Lernprogramm freiwillig besuchen oder nicht, spiele kaum eine Rolle. «Viel wichtiger ist es, sie zu motivieren, wenn sie bereits am Programm teilnehmen, und das ist die Aufgabe der Kursleitung», sagt von Salis. Es komme vor, dass Männer, die freiwillig zum Kurs kommen, diesen bald wieder abbrechen, und dass solche, die nur aufgrund von Druck zugestimmt haben, diesen erfolgreich abschliessen.

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