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BDP Zältli
Legende: Die Rechnung der BDP ist nicht aufgegangen. Trotz der Liste mit der EVP schafft sie es nicht ins Stadtparlament. Keystone

Pragmatische Verliererin Die Zürcher BDP erlässt der EVP ihre Schulden

Obwohl die Rechnung der BDP bei den Zürcher Wahlen nicht aufgegangen ist, fordert sie keine Gegenleistung.

Nur dank der Stimmen der BDP-Wähler ist die EVP neu wieder im Gemeinderat vertreten. Die EVP erhält jedoch alle vier Sitze, welche die gemeinsame Liste bei den Wahlen erobert hat – die BDP geht leer aus. Dieses Ungleichgewicht nimmt der Zürcher BDP-Präsident Wolfgang Kweitel allerdings gelassen.

SRF: Mit welchem Gefühl blicken Sie auf die Wahlen vom letzten Sonntag zurück?

Wolfgang Kweitel: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist sehr schön, dass vier Personen unserer Liste gewählt wurden. Es ist ganz klar, dass das nur dank der Zusammenarbeit von BDP und EVP gelungen ist. Aber natürlich, das weinende Auge: Alle vier neuen Gemeinderäte sind von der EVP.

Wäre ein ausgeglicheneres Ergebnis möglich gewesen? Haben sie die Liste falsch gestaltet?

Nein. Wir haben die Liste nach bestem Wissen gestaltet. Es ist einfach eine Tatsache, dass der doppelte Pukelsheim in Zürich eine sehr willkürliche Angelegenheit ist und man nicht voraussehen kann, was passiert. Insbesondere wenn auch noch eine Partei wie die CVP ganz aus dem Gemeinderat fliegt.

Man kann sagen, dass die EVP in gewisser Weise in der Schuld der BDP steht. Was erwarten Sie nun von Ihrem Bündnispartner? Die EVP könnte auf einen Sitz verzichten.

Von solchen Spielen halte ich gar nichts. Das könnte man den Wählerinnen und Wähler auch nicht erklären. Wer gewählt ist, ist gewählt und das ist richtig so.

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Können Sie sich vorstellen, in vier Jahren wieder ein Bündnis mit der EVP einzugehen?

In vier Jahren kann Vieles passieren. Was ich sagen kann: Wir haben bei den diesjährigen Wahlen eine positive Erfahrung gemacht und das nehme ich so mit. Was in vier Jahren ist, weiss ich noch nicht.

Das Gespräch führte Barbara Seiler. Sie finden es in voller Länge im Audiofile.

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