Die Handlung
«Flow my tears», die Inszenierung von Wouter Van Looy, erzählt keine eigentliche Geschichte. Das Publikum taucht ein in Musik und Bilder, die die Melancholie zum Grundthema haben.
Das Gefühl der Melancholie war im elisabethanischen Zeitalter von Shakespeare und Dowland ein Zustand, der nicht nur Traurigkeit war, sondern auch als schöpferische Kraft galt zur Inspiration. Der Regisseur will einen musikalischen Bogen von der Renaissance zum Heute schlagen.
Die Stärken der Inszenierung
- Die Sängerinnen und Sänger des Opernensembles – allen voran Mezzosopranistin Marina Viotti – zeigen eine beeindruckende Leistung.
- Die drei Musiker weben mit Laute, E-Gitarre, Sopransaxofon, Duduk und Live-Elektronik einen mitreissenden und filigranen Klangteppich.
- Der Zuschauerraum des Luzerner Theaters wurde wieder zum «Globe Theatre» aus Shakespeares Zeiten umgebaut – ein würdiger und stimmiger Rahmen für die Kompositionen von John Dowland.
Die Schwäche der Inszenierung
- Die an und für sich starken Bilder haben alle mit Vergänglichkeit und Tod zu tun. Bei der szenischen Umsetzung hat es jedoch ein bisschen viel offensichtliche Symbolik mit dabei.
SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr