Die sechs Männer auf der Bühne haben alle Hände voll zu tun. Sie stellen ein Kinderbett auf. Währenddessen erzählen sich die Männer im Alter zwischen 34 und 72 Jahren Geschichten aus ihrem Leben als Vater.
Sie stecken in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen: sind in einer Partnerschaft, geschieden, verwitwet, haben eines oder mehrere Kinder, die teilweise bereits erwachsen sind. «Diese Ausgangslage hat das Entwickeln des Stücks auch so spannend gemacht», erzählt Matthias, einer der mitspielenden Väter.
Im Stück berichten sie über ihre Gefühle, als sie erfahren haben, dass sie Vater werden. Eine zentrale Rolle spielt aber auch das Verhältnis der Protagonisten zu ihren Vätern. Hier erzählen mehrere Männer offen und ohne Bitterkeit, dass der eigene Vater ihnen eigentlich ein Fremder ist oder war.
Was ist ein guter Vater?
Es sind alles sehr persönliche Geschichten, die im Stück vorkommen. Das habe teilweise schon Überwindung gebraucht, diese auf der grossen Bühne zu erzählen, sagt Marcus. «Aber wir haben uns gegenseitig dazu ermutigt, etwas von uns preiszugeben.»
In «Väter» diskutieren die Protagonisten auch darüber, was ein guter Vater ist. Michael, beispielsweise, will kein «lässiger Super-Papi» sein, der nur an den Wochenenden präsent ist. Väter sollten auch zeigen, dass der Alltag halt Alltag bedeute. Es gibt auch selbstkritische Blicke: Der älteste Vater im Bunde kommt nämlich ins Sinnieren, ob das, was er als Vater geleistet hat, genug gut gewesen ist.
«Väter» am Luzerner Theater wird bis am 10. Juni insgesamt fünfmal aufgeführt.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr