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Premiere in der Schweiz Unterirdische Hochspannungsleitung am Netz

Stromleitung am Netz: Die nationale Netzwerkgesellschaft Swissgrid hat im Kanton Aargau eine erdverkabelte Hochspannungsleitung in Betrieb genommen. Der 1.3 Kilometer lange Abschnitt zwischen Beznau und Birr ist eine landesweite Premiere. Die bereits existierende Hochspannungsleitung von Beznau (AG) nach Mettlen (LU) erhält dadurch eine grössere Kapazität. Dies durch eine Spannungserhöhung von 220 auf 380 Kilovolt. Dieser Ersatz war jahrelang umstritten, vor allem weil die bisherige Stromleitung direkt über Häuser verläuft.

Der lange Kampf der Anwohner

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Bewohner der Aargauer Gemeinde Riniken wehrten sich gegen den Ersatz der Starkstromleitungen über ihren Dächern. Sie zogen mehrfach bis vor Bundesgericht und erhielten dort Recht. Die Netzbetreiberin Swissgrid verlegte deshalb 1.3 Kilometer der Stromleitung in den Boden. Der jahrelange Kampf wurde von der Gemeinde, aber vor allem auch von einem privaten Aktionskomitee geführt.

Schneller als geplant: Die Arbeiten am Erdkabelabschnitt am «Gäbihubel» im Raum Bözberg/Riniken waren im August 2018 aufgenommen worden und hätten ursprünglich in rund einem Jahr in Betrieb genommen werden sollen. Nun fliesst jedoch schon seit vergangenem Dienstag Strom durch die in den Boden verlegte 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung, wie Swissgrid am Montag mitteilte. Die Bauarbeiten konnten unter anderem dank günstiger Witterung rascher als geplant ausgeführt werden.

Hochspannungsleitung über Häuser
Legende: Nun wird statt wie zunächst geplant 2021 noch in diesem Monat mit dem Rückbau der alten 220-Kilovolt-Freileitung begonnen. SRF

Höhere Kosten: Swissgrid beziffert die Kosten für den Erdkabelabschnitt mitsamt zwei Übergangsbauwerken auf rund 20,4 Millionen Franken. Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet sei die Erdkabelstrecke rund sechsmal teurer als eine Freileitung, hält die Netzgesellschaft fest.

Auswirkungen auf die Natur: Jetzt, wo die dicken Kabel in den Boden verlegt wurden und der Strom fliesst, werde man genau beobachten, was für Auswirkungen dies auf die Natur hat. Das sagte Sandro Dinser, der Chefingenieur der Swissgrid, an einer Telefonkonferenz. Dafür messen drei Stationen unter anderem die Temperatur im Boden. Und es werden Regenwürmer gezählt. «Die Würmer sind ein guter Indikator für die Biodiversität. Wir haben deshalb vor den Bauarbeiten die Anzahl Regenwürmer in einem bestimmten Bereich gezählt und werden sie auch nun noch ein paar Mal zählen.»

Swissgrid geht davon aus, dass der Boden im Bereich der unterirdischen Leitung trockener wird. Nicht weil die Stromkabel das Erdreich erwärmen, sondern weil der Boden über den in Beton gegossenen Kabeln weniger Wasser speichern kann. In einem heissen Sommer könne man daher den Verlauf der Leitung erkennen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 25.5.2020, 12:03 Uhr ; 

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