Seit Sommer 2017 ist im ehemaligen Internat St. Josef in Altdorf eine internationale Privatschule einquartiert. Sie gehört zur Westschweizer Privatschule «Ecole Lémania». In ihrem ersten Jahr führt der Altdorfer Ableger eine Klasse mit rund 20 Jugendlichen. Sie sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Die meisten von ihnen kommen aus China und sind ohne ihre Eltern hier.
«Die Eltern schätzen die Ruhe hier, die Sicherheit und die Landschaft. Ihnen gefällt es zu sehen, wie ihre Kinder in einem solchen Umfeld aufwachsen und sich entwickeln», sagt Sébastien Morard, der Schulleiter der Lémania International School in Altdorf. Diese Gewissheit kostet 70'000 Franken pro Jahr, für Schule und Internat.
Auch die Schülerinnen und Schüler betonen die Vorzüge von Altdorf. «Hier ist der perfekte Ort zum Lernen. Es gibt nicht so viele Möglichkeiten, die mich ablenken und vom Lernen abhalten könnten, wie etwa in Luzern oder in Zürich», sagt ein Jugendlicher.
Im Moment ist die Schule eine sogenannte «High School», nach amerikanischem Vorbild. Lémania möchte künftig in Altdorf auch einen internationalen Abschluss anbieten können, auf dem Niveau einer Maturität. Dieser würde den Jugendlichen einen direkten Zugang zu einer internationalen Universität ermöglichen.
Bisher hat die Altdorfer Privatschule vorwiegend mit ihren Partnerschulen in der Schweiz und in China zusammengearbeitet. «Einige unserer Schülerinnen und Schüler besuchen zwar hiesige Vereine und die Musikschule. In Zukunft möchten wir aber eine Zusammenarbeit mit den Schulen hier aufbauen», sagt Schulleiter Morard. Bisher sei das auch aufgrund der Schülerzahlen im Startjahr nicht möglich gewesen.
Dieses Ziel stösst bei Beat Jörg, dem Urner Bildungsdirektor, auf offene Ohren. Er sähe beispielsweise Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit dem Kollegium bei Projekten. «Es wäre auch denkbar, dass Lehrpersonen des Kollegiums ihr Pensum mit Lektionen bei der Lémania-Schule aufstocken könnten», so Beat Jörg.
Im kommenden Herbst werde der Schulbetrieb im St. Josef nun erstmals evaluiert. Bei Bedarf würden Anpassungen angeregt. Anschliessend, vor Ende des zweiten Betriebsjahrs wird Uri über eine Verlängerung der Bewilligung entscheiden müssen. Denn die laufende Bewilligung ist auf zwei Jahre befristet.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr