Während des Corona-Lockdowns haben unbekannte Hobby-Archäologen im Kanton Schaffhausen an mehreren Fundstätten unerlaubte Grabungen durchgeführt. Darunter sei zum Beispiel die bekannte Freudentalhöhle, sagt Cindy Beer von der Schaffhauser Polizei.
SRF News: Cindy Beer, Unbekannten haben in einer Höhle im Freudental Grabungen durchgeführt. Was haben sie gesucht?
Cindy Beer: In diesem konkreten Fall gehen wir davon aus, dass eine unbekannte Person im Juni aufgrund innerfamiliärer Angaben einen Tunnel gesucht hat, der sich in der Höhle befinden soll.
Auch in anderen Höhlen im Kanton Schaffhausen wurde gegraben. Waren das dieselben Personen?
Auch in den anderen Höhlen fanden illegale Grabungen statt und es wurde der Aushub durchsucht. Wir gehen hier von einem anderen Hintergrund aus, nämlich dass archäologisch wertvolles Material gefunden wurde. Wir können allerdings nicht sagen, was diese Leute mitgenommen haben. Das wird aktuell noch untersucht.
Die Grabungen fanden während des Corona-Lockdowns statt, also zu einer Zeit, als mehr Leute im Wald waren. Hat das eine Rolle gespielt?
Das ist schwierig zu sagen. Schlussendlich hatte man während des Lockdowns mehr Zeit, aber ob das eine Rolle gespielt hat, können wir nicht abschliessend beurteilen.
Kann die Schaffhauser Polizei Angaben zum Sachschaden machen?
Das können wir nicht. Das Problematische ist aber vor allem, dass wichtige Informationen verloren gegangen sind. Konkret heisst das: Wenn Objekte entwendet werden, dann werden sie ihres wissenschaftlichen Werts beraubt. Und zwar, weil sie aus ihrem Kontext hinaus gerissen werden.