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Projekt Torfeld Süd Fussballstadion: Stadtrat Aarau setzt Druck auf

  • Der Aarauer Stadtrat will «eine rasche, effiziente Lösung» für das schleppende Fussballstadion-Projekt im Gebiet Torfeld Süd.
  • Der Aarauer Stadtrat verlangt von der privaten Bauherrin HRS Real Estate verbindlichere Zusagen zum Projekt – bis in zwei Wochen.
  • Der Stadtrat fordert aber auch alle anderen Akteure zu einer besseren Zusammenarbeit auf.
  • Allerdings: Die Aarauer Stadtpolitik formuliert vor allem Wünsche. Sie ist auf den «Goodwill» anderer Akteure angewiesen.

Drei Männer sitzen an einem Tisch
Legende: Der stadträtliche Ausschuss für das Stadionprojekt: Hanspeter Thür, Hanspeter Hilfiker, Daniel Siegenthaler. Stefan Ulrich/SRF

Eigentlich liegt nach jahrelangem Rechtsstreit eine gültige Baubewilligung für ein Fussballstadion in Aarau vor. Aber die Bauherrin HRS Real Estate will ein neues Projekt, weil sich das alte Projekt nicht finanzieren lasse.

Neu sollen vier Hochhäuser gebaut werden um das Stadion herum mit je bis zu 24 Stockwerken. Damit sollen die Baukosten von 36 Millionen Franken wieder «eingespielt» werden. Der Plan ist in Aarau als «Plan B» bekannt.

Diesen «Plan B» unterstützt der Stadtrat weiterhin. Allerdings gibt es grosse Risiken: Es sind baurechtliche Anpassungen notwendig, welche wiederum Jahre dauern könnten.

Visualisierung des Stadions mit Wohnblöcken
Legende: Die geplanten Hochhäuser sind Bedingung und Knacknuss für das Stadionprojekt - je nach Perspektive. zvg/Visualisierung: nightnurse images

In einem ersten Schritt braucht es eine Anpassung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO), dann einen Gestaltungsplan, dann eine Baubewilligung. Zum Teil braucht es dafür die Zustimmung der Politik, zum Teil drohen Einspracheverfahren.

Stadtrat will bis 20. März «Nägel mit Köpfen»

Dabei drängt die Zeit. Deshalb will der Stadtrat bis am 20. März eine verbindliche Zusage aller Beteiligten zum Projekt. Insbesondere die Generalunternehmerin HRS soll klare Aussagen machen - vertraglich vereinbart.

So verlangt der Stadtrat eine Zusage, dass HRS die bisherigen Planungskosten von rund zwei Millionen Franken übernimmt. Auch wenn das neue Projekt vor Gericht scheitern würde.

Und: HRS soll auch eine Klausel akzeptieren für eine Konventionalstrafe. Diese «Busse» würde fällig, falls HRS mit dem Stadionbau nicht beginnt, auch wenn die Hochhäuser bewilligt sind. Zudem möchte der Stadtrat bis im Sommer einen definitiven Kaufvertrag sehen. Die Stadt will das Stadion nach Fertigstellung für 17 Millionen kaufen - so hatte es das Stimmvolk 2008 entschieden.

Nicht nur HRS, auch alle anderen Beteiligten sollten nun an einem Strick ziehen, so die drei zuständigen Stadträte Hanspeter Thür (Grüne), Hanspeter Hilfiker (Stadtpräsident, FDP) und Daniel Siegenthaler (SP) an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz.

Kritisiert wurde insbesondere auch die Vereinigung «meinstadion.ch», welche mit lauten Forderungen an die HRS den öffentlichen Diskurs in Aarau in den letzten Tagen und Wochen prägte.

Und was, wenn die Wünsche nichts nützen?

Der Stadtrat will die Teilzonenänderung Stadion Torfeld Süd beschliessen und öffentlich auflegen, sobald die Zusage aller Beteiligten vorliegt. Die Auflage muss laut Stadtrat am 2. April starten, damit die Verfahren alle rechtzeitig abgeschlossen werden können und das Stadion rechtzeitig für den FC Aarau zur Verfügung stehe.

Immerhin: Die Swiss Football League zeigt sich laut Stadtrat etwas nachsichtig.Sie würde dem FC Aarau auch für die Saison 2020/2021 noch eine Lizenz erteilen, falls das neue Stadionprojekt durch Gerichtsverfahren noch blockiert wäre.

Die Frage bleibt: Was, wenn die Forderungen des Stadtrats wirkungslos bleiben? Wenn HRS die Bedingungen nicht akzeptiert? Stadtrat Hanspeter Thür stösst vor seiner Antwort gegenüber SRF einen Seufzer aus. «Ja, dann haben wir ein Problem. Dann haben wir wirklich ein Problem.»

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