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Prominent in der Schalterhalle Scientology macht Werbung im Bahnhof SBB

Die umstrittene Organisation lädt über eine elektronische Werbetafel zu einem Besuch in ihrem neuen Informationszentrum ein.

Regelmässig sorgt Scientology in Basel für Unmut. Zuletzt als die umstrittene Organisation im Jahr 2015 ihr neues Zentrum an der Burgfelderstrasse eröffnet wurde. Rund 150 Leute demonstrierten damals vor dem Zentrum.

Auch im Basler Grossen Rat gab ein SVP-Vorstoss, der sich gegen Scientology wandte, zu reden. Im Parlament war man sich einig: Scientology ist keine harmlose Glaubensgemeinschaft.

Keine Berührungsängste hat man offenbar bei der SBB, wie das Internetportal «barfi.ch» berichtet. Bei der Medienstelle heisst es auf Anfrage: «Seit einem Bundesgerichtsurteil 2012 gelten Bahnhöfe als öffentlicher Raum. Die SBB darf ihre Bahnhöfe in diesem Zusammenhang nicht anders behandeln als Kommunen ihre öffentlichen Räume. Somit ist die SBB klar nicht befugt, die in der Bundesverfassung verankerte Meinungsäusserungsfreiheit zu beschneiden.» Die SBB wollen zu dem Thema nur schriftlich Stellung nehmen, ein Radiointerview wollte die Medienstelle nicht geben.

«Die APG SGA ist keine Zensurstelle»

Bewirtschaftet werden die Werbeflächen im Bahnhof SBB von der Firma APG SGA. Auch dort heisst es, die Werbung von Scientology sei in Ordnung. APG-Mediensprecherin Nadja Mühlemann wollte sich nur generell äussern, welche Werbekunden und Sujets man zulässt und welche nicht: «Die APG SGA ist keine Zensurstelle. Für den Inhalt und die Ausgestaltung von Plakaten oder digitalen Sujets ist der Kunde verantwortlich.» Wie lange die Werbung noch am Bahnhof SBB bleibt, ist unklar.

Der Unmut auf der Facebook-Seite von «barfi.ch» ist indes gross und der Tenor in den Kommentaren einstimmig: Dass Scientology auch noch Werbung im Bahnhof SBB macht, gehe klar zu weit.

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